Deutschland und Niederlande Razzien wegen illegaler Feuerwerkskörper
Seit dem frühen Morgen durchsuchen Ermittler in Deutschland und in den Niederlanden Wohnungen. Hunderten Tonnen illegaler Feuerwerkskörper sind sie dabei auf der Spur. Es gab mehrere Festnahmen.
Bei einer Razzia von deutschen und niederländischen Ermittlern wegen des illegalen Handels mit Hunderten Tonnen Feuerwerkskörpern hat es mehrere Festnahmen gegeben. Die Festnahmen seien von den Ermittlern in den Niederlanden vollzogen worden, sagte ein Sprecher der Polizei in Osnabrück. Auf deutscher Seite habe es keine Festnahmen gegeben - der Ermittlungsschwerpunkt liege im Nachbarland.
Verdächtige wurden lange beobachtet
Ziel des grenzübergreifenden Einsatzes sei das Zerschlagen krimineller Netzwerke im Kampf gegen den Handel mit illegalen und hoch gefährlichen Feuerwerkskörpern. Unter Federführung der niederländischen Ermittler seien im Nachbarland sowie in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mehrere Objekte durchsucht worden. Die Razzia dauert wohl noch an. Es seien viele Polizisten im Einsatz.
Die Tatverdächtigen waren demnach bereits seit gut einem Jahr beobachtet worden. Sie sollen in Asien im großen Stil Böller und Feuerwerkskörper bestellt haben. Auf deutscher Seite soll es vor allem in der Grenzregion Depots und teils auch Verkaufsstellen gegeben haben. Schwerpunktmäßig sei der Verkauf in den Niederlanden und auf Onlineportalen erfolgt. Es sei davon auszugehen, dass mehrere Hundert Tonnen Feuerwerkskörper beschlagnahmt würden, sagte der Polizeisprecher.
Bereits im Oktober elf Festnahmen
Die Durchsuchungen sind der zweite Schlag der Ermittler gegen die Szene in der Region binnen weniger Monate. Bereits im Oktober hatten Ermittler elf Verdächtige in den Niederlanden festgenommen. Damals waren bei Durchsuchungen in der Grenzregion zwischen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden rund 350 Tonnen illegale Pyrotechnik im Wert von rund 25 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Die aktuelle Razzia stehe mit den Beschuldigten in dem früheren Verfahren aber nicht im Zusammenhang, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Durch die frühere Razzia wurde nach Polizeiangaben nach zwei Jahren Ermittlungen ein niederländisches kriminelles Netzwerk aufgedeckt, das mit illegalen, hoch gefährlichen Feuerwerkskörpern gehandelt haben soll. Die damals beschlagnahmte illegale Pyrotechnik soll von China über mehrere Länder, darunter Deutschland, in die Niederlande transportiert worden sein.
Den Ermittlern zufolge gibt es zudem Hinweise, dass das hochexplosive Material auch für andere Straftaten benutzt wird - etwa bei der Sprengung von Geldautomaten.