"Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof" steht auf einem Schild am Eingang zum Gebäude der Bundesanwaltschaft.

Bundesanwaltschaft Irakisches Paar soll Jesidinnen versklavt haben

Stand: 30.12.2024 16:07 Uhr

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen ein irakisches Paar erhoben, das in Bayern festgenommen wurde. Der Mann und die Frau sollen im Irak und Syrien zwei jesidische Mädchen versklavt haben.

Wegen der mutmaßlichen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und dem Vorwurf schwerer Gewalt gegen zwei Kinder hat der Generalbundesanwalt Anklage gegen ein irakisches Ehepaar erhoben. Der Mann und die Frau sollen Kinder im Irak und Syrien als Sklavinnen gehalten haben. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen unter anderem Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor. Außerdem sollen sie Sexualverbrechen begangen und mit Menschen gehandelt haben.

Der Mann und die Frau seien Mitglieder der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zwischen Oktober 2015 und Dezember 2017 gewesen. Sie sollen damals im Irak und in Syrien gelebt haben. Die Beschuldigten waren am 9. April in Bayern festgenommen worden. Sie sitzen seither in Untersuchungshaft.

OLG München entscheidet über Zulassung

Den Angeklagten wird zur Last gelegt, im Irak jesidische Mädchen gekauft und als Sklavinnen ausgebeutet zu haben. Beide Kinder seien mehrfach vergewaltigt worden. Die Mädchen hätten zudem arbeiten müssen und seien unter anderem geschlagen worden, hieß es weiter. Ihre Religion hätten die Kinder nicht ausüben dürfen. Vor der Ausreise des Paares aus Syrien seien die Mädchen an andere IS-Mitglieder weitergegeben worden. Die Taten hätten dem Ziel des IS dienen sollen, den jesidischen Glauben zu vernichten.

Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Oberlandesgericht München. Die Anklage richtete sich an den dortigen Staatsschutzsenat.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 30. Dezember 2024 um 16:00 Uhr in den Nachrichten.