Hassbotschaften gegen Moscheen Mutmaßlicher Verfasser rechtsextremer Drohbriefe gefasst
Jahrelang erhielten muslimische Gemeinden in mehreren Bundesländern rechtsextreme Hassbotschaften, die mit demselben Absender unterzeichnet wurden. Ermittler aus Niedersachen konnten nun den mutmaßlichen Verfasser ermitteln.
Die Polizei Osnabrück hat einen Verdächtigen gefasst, der jahrelang Drohbriefe und Hassbotschaften an Moscheegemeinden versandt haben soll. Die Schreiben gingen hauptsächlich an muslimische Religionsgemeinschaften, aber auch vereinzelt an öffentliche oder christliche Einrichtungen in Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Die Drohbriefe enthielten den Ermittlern zufolge rechtsextremistische Formulierungen und wurden alle mit dem Namen einer existierenden Familie aus Osnabrück unterzeichnet. Sie seien im Jahr 2017 sowie im Zeitraum von 2020 bis heute versandt worden.
Drohbriefe mit Verweis auf NSU
Insgesamt werden mit dem mutmaßlichen Verfasser 41 bekannt gewordene Taten in Verbindung gebracht. Die meisten der Schreiben würden zudem einen Bezug zur rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) aufweisen, teilten die Behörden mit.
Die im Absender genannte Familie habe nichts mit den Schrieben zu tun, hieß es. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um eine Rufmord-Kampagne gegen die Familie handele. Einen Zusammenhang mit weiteren Hassverbrechen, wie etwa einem Brandanschlag auf ein Restaurant an einer Moschee in Hannover Ende Juli, auf den ein mit "NSU 2.0" unterzeichneter Drohbrief folgte, konnte nicht festgestellt werden.