Einigung der Umweltminister Schnellerer Abschuss problematischer Wölfe
Die Umweltminister von Ländern und Bund haben sich auf neue Regeln für den Umgang mit problematischen Wölfen verständigt. Bundesumweltministerin Lemke sprach von einem "Zeichen der Versöhnung".
Problematische Wölfe, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben, sollen künftig schneller als bisher getötet werden können. Darauf verständigten sich die Umweltminister von Bund und Ländern bei einem zweitägigen Treffen. Es sei ein Durchbruch gelungen, sagte der nordrhein-westfälische Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Konferenz zu deren Abschluss.
Die Bundesländer sollen bestimmte Regionen mit vermehrten Wolfsrissen festlegen. Anders als bisher soll dann für einen Abschuss aber nicht erst eine DNA-Analyse abgewartet werden müssen, wenn ein Wolf Schutzvorkehrungen überwunden und Nutztiere gerissen hat.
Herdenschutz ausschlaggebend
Für ein möglichst konfliktarmes Miteinander von Weidetierhaltung und Wolfsvorkommen sei der Herdenschutz ausschlaggebend, sagte Krischer. "Wir brauchen darüber hinaus aber bundesweit eine praxisgerechtere und rechtssichere Vorgehensweise, um verhaltensauffällige Einzelwölfe zu entnehmen."
Die nun angenommenen Vorschläge hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bereits im Oktober vorgelegt. Sie betonte, dass diese auch mit EU-Recht vereinbar seien. Das Vorgehen bei problematischen Wölfen sei auch ein Zeichen der Versöhnung, um den gesellschaftlichen Konflikt zu befrieden, so Lemke. Nutztierhalter und Landwirte hatten weitergehende Maßnahmen gefordert.