Rückholaktion für Urlauber Reisewarnung und "Luftbrücke"
Außenminister Maas hat eine Rückholaktion für Tausende Deutsche gestartet, die in der Corona-Krise im Ausland festsitzen. Dafür will er bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Außerdem sprach er eine weltweite Reisewarnung aus.
Die Bundesregierung will Tausende wegen der Coronapandemie im Ausland gestrandete deutsche Touristen mit einer "Luftbrücke" zurückholen. Laut Außenminister Heiko Maas werden 50 Millionen Euro für ein Rückholprogramm zur Verfügung gestellt. Die Bundesregierung werde alles dafür tun, den betroffenen Menschen in den kommenden Tagen eine Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen. Dafür sei mit kommerziellen Fluganbietern vereinbart worden, ein einmaliges Programm aufzulegen.
In den kommenden Tagen sollen zunächst Reisende aus besonders betroffenen Gebieten nach Hause geholt werden, wie Maas sagte. Dazu zählen Marokko, Ägypten, die Dominikanische Republik, die Philippinen und die Malediven. Die deutschen Reiseveranstalter hatten am Montag erklärt, dass sie Pauschalurlauber zusammen mit dem Auswärtigen Amt zurückholen wollten, hatten aber noch keine Details genannt. Allein in Marokko soll es um eine höhere vierstellige Zahl gehen.
Maas rief die gestrandeten deutschen Urlauber dazu auf, sich auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes über die Lage zu informieren und sich mit ihren Reiseanbietern in Verbindung zu setzen. Weitere Einzelheiten sollten so schnell wie möglich bekannt gegeben werden. Die deutschen Botschaften und Konsulate täten "bereits jetzt ihr Möglichstes, um individuell und schnell zu helfen" und stünden für Anfragen zur Verfügung, sagte der SPD-Politiker.
Weltweite Reisewarnung
"Die umfassende Reisewarnung hat konkrete Auswirkungen für Verbraucher, die eine Pauschalreise gebucht haben. Nach einer Reisewarnung liegen nämlich "außergewöhnliche Umstände" vor, die Verbrauchern das Recht zur kostenfreien Stornierung der Pauschalreise geben.
Wer schon etwas gezahlt hat, kann das Geld zurückverlangen. Man sollte sich zur Klärung an den Veranstalter wenden. Für die Reiseunternehmen ist diese Situation gerade allerdings ebenfalls eine immense Belastung."
Außerdem sprach die Bundesregierung eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen aus. Damit solle verhindert werden, dass noch weitere Bundesbürger im Ausland stranden. Das Auswärtige Amt hatte bereits am Sonntag generell von Reisen ins Ausland abgeraten. Ein solcher Schritt erfolgt nur bei einer Gefahr für Leib und Leben. In der Corona-Krise gab es bisher nur für die chinesische Ursprungsregion des Virus eine solche Warnung.
In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Länder wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt. Da Deutschland inzwischen zu den Hauptrisikoländern gehört, sind deutsche Reisende besonders stark von den Einschränkungen betroffen.