Maul- und Klauenseuche Großbritannien verbietet Einfuhr deutscher Tiere
Deutsche Rinder, Schweine und Schafe dürfen nicht mehr nach Großbritannien eingeführt werden. Grund ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche. Auch Südkorea und Mexiko planen Importbeschränkungen.
Großbritannien hat wegen des in Brandenburg festgestellten Falls von Maul- und Klauenseuche (MKS) die Einfuhr von Rindern, Schweinen und Schafen aus Deutschland untersagt. Das Verbot gilt für lebende Tiere und Frischfleischprodukte, wie das britische Umweltministerium mitteilte. Die Maßnahme soll demnach dem "Schutz der Landwirte" dienen.
Es würden alle Maßnahmen ergriffen, "um das Risiko des Auftretens und der Verbreitung dieser verheerenden Krankheit zu begrenzen", sagte Veterinäramtschefin Christine Middlemiss.
Ausbruch in Brandenburg
Vor Großbritannien hatten nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums bereits Südkorea und Mexiko Importbeschränkungen signalisiert. Innerhalb der EU gilt indes das Prinzip, dass nur Importe aus betroffenen Regionen beschränkt werden.
Vergangene Woche waren auf einem Hof im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland drei Wasserbüffel an MKS verendet, nachdem es zuvor jahrzehntelang keine Fälle in Deutschland gegeben hatte. Elf weitere Tiere desselben Betriebes wurden anschließend vorsorglich getötet. Weitere Fälle der Krankheit wurden seitdem nicht festgestellt. Jedoch wurden auch Tiere anderer Betriebe getötet, weil ein Kontakt mit dem Ausbruchsbetrieb nicht ausgeschlossen werden konnte.
Hochansteckendes Virus
Für die Landwirte könnte MKS zu einem wirtschaftlichen Problem werden, sollten weitere Exportmärkte wegbrechen. Im Handel mit Drittstaaten "setzen wir alles daran, rasch wieder den Export in möglichst viele Märkte zu ermöglichen", sagte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren, also Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Allerdings können sie das Virus übertragen.
Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssten alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden, hieß es in einem Steckbrief des für Tiergesundheit zuständigen Bundesforschungsinstituts. Auch Klauentiere in landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung eines Seuchenbetriebes müssten zumeist getötet werden. So mussten etwa in Großbritannien infolge eines schweren Ausbruchs 2001 mehr als sechs Millionen Tiere geschlachtet werden, was die Existenzgrundlage vieler Landwirte zerstörte.