Ehemalige Bundeskanzlerin Merkel verzichtet auf CDU-Ehrenvorsitz
Angela Merkel will nicht Ehrenvorsitzende der CDU werden. Das Amt passe nicht mehr in die Zeit. Sie wolle ihre Verbundenheit mit der Partei in der Zukunft in anderer Form zeigen. Letzter Ehrenvorsitzender der CDU war Helmut Kohl.
Altkanzlerin Angela Merkel will nicht Ehrenvorsitzende der CDU werden. Die ehemalige Bundeskanzlerin sei zu der Einschätzung gekommen, dass ein solches Amt nicht mehr in die Zeit passe, sagte der noch amtierende Partei-Vorsitzende Armin Laschet dem Sender ntv. "Das ist eine Tradition von früher, die es jetzt auf der Bundesebene nicht gibt."
Letzter Ehrenvorsitzender der CDU war Helmut Kohl. Dieser hatte seinen Ehrenvorsitz Anfang 2000 wegen der Spendenaffäre abgegeben.
Merkel und Kramp-Karrenbauer schlagen Einladung von Merz aus
Merkel und ihre Nachfolgerin als CDU-Vorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, sagten zudem eine Einladung des designierten neuen Parteichefs Friedrich Merz für ein Essen am Samstagabend ab. Merz habe alle früheren Parteivorsitzenden eingeladen, nach seiner als sicher geltenden Wahl an einem Abendessen in Berlin teilzunehmen, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf Parteikreise. Er habe damit auch ein Zeichen der Versöhnung mit Merkel setzen wollen, zu der er seit Jahren ein schwieriges Verhältnis hat.
Während Wolfgang Schäuble und Laschet zugesagt hätten, hätten Merkel und Kramp-Karrenbauer abgesagt, schreibt das Magazin. Aus dem Büro der ehemaligen Kanzlerin hieß es laut "Spiegel", es gebe "terminliche Gründe" für ihre Absage. Bei Kramp-Karrenbauer seien es private Angelegenheiten. Merkel hatte Merz 2002 als damalige CDU-Vorsitzende vom Amt des Unionsfraktionschefs verdrängt. Während ihrer 16 Jahre dauernden Kanzlerschaft war Merz lange Zeit ein scharfer Kritiker ihrer Regierungspolitik.
Nachdem er sich in der Mitgliederbefragung durchgesetzt hatte, soll Merz jetzt zum CDU-Vorsitzenden gewählt werden.