Offenbar IS-Verbindungen Sieben Terrorverdächtige in NRW festgenommen
In Nordrhein-Westfalen sind sieben mutmaßliche Mitglieder einer dem "Islamischen Staat" nahestehenden Terrorzelle festgenommen worden. Die Verdächtigen sollen Anschläge in Deutschland geplant haben.
Die Bundesanwaltschaft hat in Nordrhein-Westfalen eine mutmaßliche islamistische Terrorzelle ausgehoben und sieben Verdächtige festnehmen lassen. Die Männer sollen in Deutschland Anschläge im Namen der Terrororganisation "Islamischer Staat" geplant haben.
Laut Bundesanwaltschaft stammen die Festgenommen aus Tadschikistan, Kirgistan und Turkmenistan. Die Männer sind zwischen Anfang 20 und Mitte 40, wie ARD-Korrespondent Holger Schmidt berichtet.
Sie sollen demnach kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Frühjahr 2022 nach Deutschland eingereist sein. Im Juni hätten sich die sieben Männer zu einer mutmaßlich terroristischen Vereinigung zusammengeschlossen, mit dem Ziel "in Deutschland öffentlichkeitswirksame Anschläge im Sinne des IS zu verüben", heißt es in einer von der Bundesanwaltschaft veröffentlichten Mitteilung.
Einen "konkreten Anschlagsplan" habe die Gruppierung bislang zwar nicht gefasst, doch die Verdächtigen sollen bereits Anschlagsziele ins Auge gefasst und die Umgebung ausgekundschaftet haben. Zudem sollen sie versucht haben, sich Waffen zu besorgen.
Wohl Kontakt zu ausländischem IS-Ableger
Die Bundesanwaltschaft wirft den Festgenommen zudem die Unterstützung "der ausländischen terroristischen Vereinigung 'Islamischer Staat'" vor. Die Gruppe soll im Kontakt zu Mitgliedern des regionalen IS-Ablegers "Islamischer Staat Provinz Khorasan" gestanden haben.
Seit vergangenem April sollen sechs der Verdächtigen Geld für den IS gesammelt und ins Ausland überwiesen haben.
Auch in den Niederlanden zwei Festnahmen
Die Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terrorzelle fanden der Bundesanwaltschaft zufolge in Zusammenarbeit mit dem Bundesverfassungsschutz und niederländischen Behörden statt. Auch in den Niederlanden seien ein Mann und eine Frau festgenommen worden.
Die Verdächtigen, die in Nordrhein-Westfalen festgenommen wurden, sollen noch im Laufe des Tages oder am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden, der über eine Untersuchungshaft entscheidet.