Das Wort Polizei ist auf einem Fahrzeug der Polizei zu sehen.

Gruppe um Prinz Reuß Weitere Razzia in der "Reichsbürger"-Szene

Stand: 11.06.2024 12:33 Uhr

Seit dem Morgen werden in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mehrere Gebäude durchsucht. Es geht dabei um Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terrorgruppe von "Reichsbürgern" um Prinz Reuß.

Erneut gibt es im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terrorgruppe von "Reichsbürgern" um Heinrich XIII. Prinz Reuß Durchsuchungen. Es handele sich um mehrere Orte in Niedersachsen und einen Ort in Sachsen-Anhalt, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur dpa. Zuerst hatte die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet.

Die niedersächsische Zentralstelle für Terrorismusbekämpfung bei der Generalstaatsanwaltschaft Celle hat sieben Verfahren mit 13 Beschuldigten vom Generalbundesanwalt übernommen. Diese gelten als sogenannte minderschwere Fälle. Es geht um Verfahren gegen mutmaßliche Unterstützer, die nicht in Untersuchungshaft sitzen.

Prozesse in ganz Deutschland

In drei Prozessen in Stuttgart, Frankfurt am Main und München müssen sich insgesamt 26 mutmaßliche Verschwörer und Verschwörerinnen rund um Reuß verantworten. Sie sollen einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland geplant haben. In Grundzügen sollen sie schon Strukturen für eine eigene Staatsordnung ausgearbeitet haben.

Öffentlich bekanntgeworden war die Gruppe um Prinz Reuß infolge einer großangelegten Anti-Terror-Razzia Ende 2022. Dutzende Menschen wurden seitdem in dem Zusammenhang festgenommen.

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre Gesetze nicht an. Sie behaupten stattdessen, dass das Deutsche Reich (1871-1945) weiter existiere. Davon leitet sich die Bezeichnung ab. Immer wieder werden bei Anhängern der Bewegung Waffen gefunden, bei Polizeieinsätzen wurden bereits mehrfach Beamte durch Schüsse von "Reichsbürgern" teils schwer verletzt. Es gibt zudem viele Überschneidungen mit der rechtsextremistischen Szene.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Juni 2024 um 12:00 Uhr.