Berlin Brandanschlag auf Betonhersteller vermutet: Lkw und Baumaschinen im Berliner Osten abgebrannt
Zahlreiche Betonmischer und Baumaschinen sind in der Nacht zu Montag auf zwei Berliner Industrieparkplätzen in Lichtenberg und Marzahn ausgebrannt. Die Polizei vermutet Brandstiftung und schließt ein politisches Motiv nicht aus.
- Betonmischer und Baugeräte in Hohenschönhausen und Marzahn in Brand gesetzt
- Polizei vermutet Brandstiftung, mögliches politisches Motiv
- Betonhersteller Cemex bereits vor einem Jahr Anschlagsziel
- damals bekannten sich Linksextremisten zu der Tat
Die Berliner Feuerwehr ist in der Nacht zum Montag zu zwei Großeinsätzen auf Industrieparkplätzen ausgerückt. Nach Angaben der Polizei brannten auf dem Gelände einer Firma in der Gehrenseestraße in Hohenschönhausen gegen 3 Uhr sieben Baumaschinen.
Eine Viertelstunde später brannte es am Pyramidenring in Marzahn. Dort standen auf einem Firmengelände neun Lkw und ein Förderband in Flammen.
Cemex schon einmal Ziel eines Anschlags
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Auch eine politische Motivation könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Bei mindestens einem Einsatzort handelt es sich um ein Gelände des Betonherstellers Cemex, so die Polizei. Das Unternehmen war schon einmal Ziel eines Anschlags: Im Dezember 2023 legten Aktivisten ein Feuer an einem Werk in Berlin-Kreuzberg. Das betroffene Unternehmen sei unter anderem an der Erweiterung der Stadtautobahn A100 beteiligt, hieß es damals in einem Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene auf der Plattform Indymedia.
100 Feuerwehrleute im Einsatz
An beiden nächtlichen Einsatzorten habe sich die Wasserversorgung schwierig gestaltet, sagte der Feuerwehrsprecher am Montag. Am Pyramidenring habe man Schlauchleitungen über mehrere hundert Meter legen müssen. Um die Lkw in der Gehrenseestraße zu löschen, seien Tanklöschfahrzeuge zum Einsatzort gependelt. Insgesamt seien über 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr an den Löscharbeiten beteiligt gewesen. Die Brände sind nach Angaben der Polizei mittlerweile gelöscht.
Die Anlage in der Gehrenseestraße sei nach bisherigem Stand nicht beschädigt worden. Das Werk bleibe bis auf Weiteres für die Ermittlungen geschlossen. Zur Höhe des Sachschadens machte die Sprecherin keine Angaben.
Verletzt wurde niemand. Mit der Brandursache befasst sich jetzt ein Fachkommissariat der Kriminalpolizei.
brennende Lkw Berlin
Sendung: rbb24 Inforadio, 02.12.2024, 08:00 Uhr