Berlin 29-Euro-Ticket wird zum Deutschlandticket - Land zahlt Differenz
Das 29-Euro-Ticket ist den Sparzwängen des Senats zum Opfer gefallen. Seit dieser Woche ist es nicht mehr erhältlich. Für Kunden, die das Berlin-Abo schon besitzen, hat die Verkehrsverwaltung nun eine Lösung präsentiert.
- Nach wochenlanger Hängepartie nun Klarheit, wie das Berlin-Abo abgewickelt werden soll
- Kunden können zum Deutschlandticket wechseln - Land übernimmt Mehrkosten
- Wer will, kann das Ticket auch kündigen
- Verkauf wurde am Mittwoch eingestellt - wer auf den letzten Drücker zugeschlagen hat, kann das Ticket ab Januar noch ein Jahr nutzen
Kunden des 29-Euro-Tickets in Berlin können für den Rest der Laufzeit ihres Abos ohne Aufpreis das Deutschlandticket nutzen. Das hat die Verkehrsverwaltung am Freitag mitgeteilt. Sie müssen dafür nichts weiter tun, die Differenz zahlt bis zum Ablauf des Abos das Land Berlin.
Das Deutschlandticket kostet statt 49 ab Januar 58 Euro, dieser Betrag wird dann nach Ende der jeweiligen Mindestlaufzeit fällig - es sei denn, der Vertrag wird gekündigt.
Seit dieser Woche nicht mehr im Verkauf
Den Wechsel und die Erstattung der Preisdifferenz von 29 Euro sollen die jeweiligen Verkehrsunternehmen "so schnell es geht" organisieren, wie es hieß, "voraussichtlich im ersten Quartal 2025". Wer das Abo trotz des Preisvorteils beenden möchte, kann den Vertrag ersatzlos aufheben.
"Es entstehen den Kundinnen und Kunden des Berlin-Abos also für die Dauer der Restlaufzeit des bestehenden Vertrages keine Nachteile oder Kosten", teilte die Senatsverwaltung für Verkehr mit. "Erst nach dem Ende der jeweiligen Mindestlaufzeit des bisherigen Berlin-Abos werden 58 Euro pro Monat fällig, es sei denn, der Vertrag wird gekündigt." Bundesweit kann das Berlin-Abo derweil erst dann eingesetzt werden, sobald der Abonnent das neue Deutschlandticket zugestellt bekommen hat. Dies soll laut Verkehrsverwaltung im Laufe des ersten Quartals geschehen.
Unter dem Strich kann das Land Berlin trotz der Bezuschussung zum Deutschlandticket Geld einsparen: Jedes Berlin-Abo wurde vom Land mit 37,40 Euro pro Monat bezuschusst. Für den Zuschuss zum Deutschlandticket werden nur 29 Euro pro Monat fällig.
29-Euro-Ticket erst seit Juli
Das 29-Euro-Ticket, auch Berlin-Abo genannt, war dem Sparprogramm des Berliner Senats zum Opfer gefallen. Es wird seit Mittwoch nicht mehr verkauft.
Das Monatsticket für Busse und Bahnen im Tarifbereich Berlin AB war erst im Juli dieses Jahres eingeführt worden - und von Anfang an umstritten. Nach dem Aus war wochenlang unklar, wie genau das eigentlich auf ein Jahr angelegte Angebot auslaufen sollte.
Für diejenigen, die das Abo noch vor dem 10. Dezember abgeschlossen haben, beginnt die einjährige Vertragslaufzeit erst zum Januar. Bis Ende 2025 muss der Senat diese Tickets dann bezuschussen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 13.12.2024, 13:00 Uhr