Archivbild: Heinrich Strößenreuther, Umweltaktivist, aufgenommen am 16.08.2023 nach einem Gesprächstermin mit der Deutschen Presse-Agentur am Hackeschen Markt. (Quelle: Picture Alliance/Christoph Soeder)

Berlin Berliner Umweltaktivist Strößenreuther tritt aus CDU aus - und will zu Grünen zurückkehren

Stand: 27.12.2024 10:02 Uhr

Der Berliner Umweltaktivist Heinrich Strößenreuther tritt aus der Berliner CDU aus. Das kündigte er am Freitag unter anderem auf der Social-Media-Plattform X an. Zugleich gab er bekannt, dass er bei den Grünen einen Mitgliedsantrag gestellt habe.
 
"Nach knapp vier Jahren muss ich feststellen: Die CDU negiert bewusst die Dramatik des Klimakollaps und seine wirtschaftlichen Folgen", schreibt Strößenreuther bei X. Er habe lange mit sich gerungen. In den letzten zwei, drei Monaten habe es viele Gelegenheiten gegeben, "bei denen ich schon hätte austreten können.(...) Jetzt habe ich gesagt, ich muss dieses Jahr noch eine klare Entscheidung treffen", zitiert die Deutsche Presse-Agentur den Umweltaktivisten.

Strößenreuther war nach eigenen Angaben im März 2021 in die CDU eingetreten, um die Klimaunion zu gründen und der CDU bei einer potenziellen schwarz-grünen Koalition in der Klimapolitik zu helfen. Nun konstatiert er auf X: "Die Parteiführung der CDU zeigt zu wenig Bereitschaft, sich mit wissenschaftlichen Fakten auseinanderzusetzen. Stattdessen hören wir zunehmend Trump'sche populistische und klimaschutzfeindliche Töne." Die Grünen seien derzeit die einzige Partei, "die sowohl die Dramatik des Klimakollaps als auch die Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft erkannt hat".

Strößenreuther kritisiert Söder und Merz

Weiter schrieb er: "In dem Ausmaß, wie CDU-Spitzenkräfte von Friedrich Merz über Jens Spahn bis Markus Söder zuletzt gegen Klimapolitik und gegen die Grünen gewettert haben, wurden rote Linien überschritten." Das entspreche nicht dem christlichen und demokratischen Anstand, mit dem man miteinander umgehen sollte.
 
"Es ist das Rücken an den rechten Rand von diesen drei Spitzenkräften, in der Rhetorik, von der Trumpschen Haltung, was den Umgang mit Fakten angeht und einem Verkennen der wirtschaftlichen Zusammenhänge mit Blick auf die globale längst stattfindende Transformation", so der studierte Wirtschaftsingenieur, der unter anderem als Campaigner bei Greenpeace und im Umweltmanagement der Deutschen Bahn gearbeitet hat.

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Umweltaktivist will wieder Grünen-Mitglied werden

Strößenreuther will nach eigenen Angaben wieder den Grünen beitreten, bei denen er bereits bis 2015 Mitglied war. Der Umweltaktivist gilt als ein Vordenker der Mobilitätswende. Er hat in Berlin den Volksentscheid Fahrrad auf den Weg gebracht, der Grundlage für das im Juni 2018 verabschiedete Berliner Mobilitätsgesetz war. Er gehört außerdem zu den Initiatoren für den Volksentscheid Baum in Berlin, bei dem es um eine bessere Anpassung der Stadt an den Klimawandel geht.