Berlin Christoph Meyer erneut Spitzenkandidat der Berliner FDP für Bundestagswahl
Christoph Meyer ist wieder Spitzenkandidat der Berliner FDP - er soll die Liberalen in den Bundestagswahlkampf Ende Februar führen. Die Delegierten einer Landeswahlversammlung wählten den Chef der Landespartei und den Fraktionsvize im Bundestag am Sonntag auf Platz 1 der Landesliste.
Meyer sitzt seit 2017 im Bundestag, er erhielt gut 73 Prozent Zustimmung, etwas weniger als bei seiner letzten Spitzenkandidatur 2021 (78 Prozent).
Wiedereinzug in Bundestag ist ungewiss
In seiner verhalten beklatschten Bewerbungsrede hatte der Wahlkreiskandidat für Charlottenburg-Wilmersdorf Optimismus verbreitet. "Mit uns ist zu rechnen", versicherte Meyer und prognostizierte, die FDP werde am 23. Februar "triumphieren können". Aktuell liegt sie in den meisten Umfragen allerdings unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Meyer versuchte, nicht nur mit Kritik an den früheren Ampel-Partnern SPD und Grünen zu punkten. Er griff auch die Union scharf an, sprach von einem "Münchhausen"-Wahlprogramm der CDU. Den politischen Wettbewerbern warf der Spitzenkandidat wirtschaftspolitische Unkenntnis vor, sie wüssten nicht, was Deutschland wieder nach vorne bringe. Außerdem mangele es ihnen an der Bereitschaft, "Verantwortung für Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu übernehmen".
Kluckert: Kämpfen für Schwarz-Gelb
Auf Platz zwei der Landesliste wählten die Delegierten Daniela Kluckert aus Pankow, die seit 2017 im Bundestag sitzt und bis zum Ampel-Aus Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium war. Sie erhielt knapp 66 Prozent Zustimmung.
Kluckert betonte, "selbstverständlich" gebe es mit CDU/CSU die größten Gemeinsamkeiten, "selbstverständlich" kämpfe die FDP für Schwarz-Gelb als nächste Bundesregierung. Aber auch zur Union gebe es "riesige Unterschiede in der Bürgerrechts-, Wirtschafts- und Finanzpolitik".
Das beste Ergebnis auf den Top-Plätzen fuhr Henning Krumrey ein, Direktkandidat in Steglitz-Zehlendorf. Für seine Bewerbung auf Platz drei und seine Botschaft, niedrigere Steuern und Aufschwung gebe es nur mit der FDP, bekam er gut 84 Prozent der Stimmen.
Partei geht von maximal zwei Sitzen aus
Insgesamt stehen elf Kandidatinnen und Kandidaten auf der Berliner FDP-Landesliste. Parteiintern wird davon ausgegangen, dass die Partei vermutlich maximal zwei Sitze im nächsten Bundestag holt. Wenn sie es überhaupt über die Fünf-Prozent-Hürde schafft.
Zum Auftakt des Parteitags hatte Generalsekretär Peter Langer den Ton für den Wahlkampf gesetzt. Die FDP wolle sich auf die Menschen konzentrieren, die "unser Land am Laufen halten", sagte Langer. "Die Menschen dort draußen interessieren sich nicht für die salbungsvollen Märchen von Habeck, die würdelosen Schimpftiraden des Kanzlers über Christian Lindner, und - das gehört auch zur Wahrheit - auch nicht für unsere internen Wehwehchen."
Sendung: rbb24 Abendschau, 15.12.2024, 19:30 Uhr