Mateo Jasik von der Band "Culcha Candela" steht in einem Treppenaufgang (Quelle: dpa/Christoph Soeder).

Berlin Culcha-Candela-Sänger will für Kleinpartei in den Bundestag

Stand: 09.12.2024 08:05 Uhr

Der Rapper Mateo Jasik von der Berliner Band Culcha Candela ("Hamma", "Monsta") soll bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr für die Kleinpartei Partei des Fortschritts (PDF) kandidieren. Sein Management bestätigte am Sonntagabend eine Mitteilung der Partei. Darin hieß es, Jasik sei Kandidat für den Bezirk Berlin-Mitte.
 
Das Erstarken populistischer und extremistischer Parteien sei für den Künstler "eine der Motivationen, um zu zeigen, dass Menschen aus Kunst und Kultur Verantwortung übernehmen müssen", hieß es in der Mitteilung der Partei des Fortschritts. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur im Jahr 2017 hatte Jasik gesagt: "Ich finde es gut, Popmusik zu machen, sich aber trotzdem zu engagieren. Das würde ich mir von mehr Kollegen wünschen."
 
Die Partei des Fortschritts wurde 2020 gegründet. Sie bezeichnet sich selbst als pro-europäisch und fordert den Aufbau von weiteren europäischen Institutionen. Ein zentrales Anliegen ist die Wahrung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland, wie es auf der Webseite der Partei heißt. Zuletzt nahm sie an der Europawahl 2024 teil.

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Niedrigere Hürden zur Wahlzulassung gefordert

Allerdings steht noch nicht fest, ob die Partei zur Bundestagswahl zugelassen wird. Zusammen mit sieben anderen Kleinparteien, darunter Tierschutz- und Piratenpartei, forderte die PDF im November in einem offenen Brief an die Bundesregierung und den Bundestag niedrigere Zulassungshürden für eine vorgezogene Wahl, sollte sie etwa am 23. Februar stattfinden. Um bundesweit zur Wahl zugelassen zu werden, müssten sie nach den derzeitigen Regeln mehr als 27.000 Unterstützungsunterschriften für ihre Landeslisten sammeln, hieß es in dem Brief.
 
Bei der Bundestagswahl müssen manche Wahlvorschläge von einer festgelegten Anzahl von Wahlberechtigten unterschrieben sein, wie es auf der Seite der Bundeswahlleiterin heißt [bundeswahlleiterin.de]. Das solle sicherstellen, dass nur ernsthafte Vorschläge zur Wahl stünden, die nennenswert viele Anhänger fänden.