Archivfoto: Menschen nehmen an einer Kundgebung der Gewerkschaften GEW und Verdi zu einem eintägigem Warnstreik in den Kita-Eigenbetrieben des Landes Berlin vor dem Roten Rathaus mit einem Schild mit der Aufschrift „ Bildung statt Aufbewahrung“ teil (Quelle: dpa / Fabian Sommer).

Berlin Hunderte schließen sich Warnstreik an Berliner Schulen an

Stand: 05.12.2024 14:30 Uhr

Hunderte Lehrer, Sozialpädagogen und Erzieher von Ganztagsschulen haben am Donnerstag in Berlin für bessere Arbeitsbedingungen gestreikt.
 
Etwa 2.000 Menschen versammelten sich am Mittag zu einer Kundgebung am Potsdamer Platz, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dem rbb sagte. Teilnehmerschätzungen der Polizei gab es zunächst nicht.
 
Die Auswirkungen des Streiks seien an den Schulen unterschiedlich, sagte der Berliner GEW-Landesvorsitzende Gökhan Akgün dem rbb. An einzelnen Schulen gebe es massive Ausfälle.

Symbolbild:Eine Lehrerin schreibt während des Unterrichts etwas an die Tafel.(Quelle:imago images/U.Grabowsky)
Viele Berliner Lehrkräfte haben ein hohes Gesundheitsrisiko
Zeitdruck, Überstunden, große Klassen: Einer Studie zufolge sind Lehrkräfte in Berlin einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Viele von ihnen gehen zur Arbeit, obwohl sie sich richtig krank fühlen. Eine Gruppe ist besonders betroffen.mehr

Die GEW fordert unter anderem kleinere Klassen und besseren Gesundheitsschutz für Berliner Lehrkräfte. Der Finanzsenator Stefan Evers (CDU) lehnt aber Verhandlungen über einen entsprechenden Tarifvertrag ab. Als Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder dürfe Berlin nicht ohne die Zustimmung der anderen Bundesländer verhandeln.

Eintägiger Warnstreik

Die GEW hatte zu dem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Verbeamtete Lehrkräfte dürfen zwar nicht streiken, aber angestellte Lehrer sowie Sozialpädagogen und Schulpsychologen. Sie sollten von Dienstbeginn bis Dienstschluss die Arbeit niederlegen.
 
Das galt diesmal auch für Erzieherinnen und Erzieher und andere Beschäftigte, die in der Ganztagsbetreuung an Schulen arbeiten. Sie waren zu einem Unterstützungsstreik aufgerufen. Hintergrund ist, dass viele von ihnen bei Warnstreiks in der Vergangenheit darüber geklagt haben, währenddessen die Aufsicht über die Schulkinder übernehmen zu müssen.

Sendung: rbb24, 05.12.2024, 13:00 Uhr