Berlin Razzia wegen Brandanschlägen vor Gefängnissen - ein Mann verhaftet
Dutzende Fahrzeuge, die vor Gefängnissen parkten, sind in diesem und im vergangenen Jahr angezündet worden. Im Zuge der Ermittlungen wurden am Donnerstag mehrere Wohnungen in ganz Berlin durchsucht. Eine Person wurde verhaftet.
Wegen einer Serie von Brandanschlägen in der Nähe von Gefängnissen ist die Berliner Polizei am Donnerstag gegen zwei Tatverdächtige vorgegangen.
Laut Polizei waren ab dem frühen Morgen rund 145 Kräfte im Einsatz. Durchsucht wurden Wohnungen in Charlottenburg, Marienfelde, Reinickendorf, Neukölln, Wedding, Schöneberg, Kreuzberg sowie ein Haftraum in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heidering. Auch ein Haftbefehl wurde demnach vollstreckt.
Brandstiftungen und Drogenhandel - 21-Jähriger verhaftet
Der Fokus der Einsätze richtete sich laut Polizei auf zwei 21-Jährige. Beide sollen im vergangenen und in diesem Jahr mehrfach Fahrzeuge vor der JVA Heidering sowie vor der JVA des offenen Vollzugs in Berlin-Hakenfelde angezündet haben. Den Auftrag für die Brandstiftung soll ein 27-Jähriger erteilt haben, der damals in der JVA Heidering inhaftiert war.
In Berlin und Brandenburg gab es seit 2022 26 Fälle von Brandanschlägen auf Fahrzeuge in der Nähe von Gefängnissen, unter anderem in Moabit, in Heidering nahe Großbeeren und an Standorten des offenen Vollzugs - 14 Mal wurden dabei die Privatautos von Justizvollzugsbediensteten beschädigt.
Einer der beiden 21-Jährigen soll zudem mit sechs weiteren Beschuldigten mit Kokain gehandelt haben. Dafür hätten sie ein sogenanntes "Kokain-Taxi"-Geschäft betrieben. Der 21-Jährige, der an dem Rauschgifthandel und der Brandstiftung beteiligt gewesen sein soll, wurde verhaftet.
Bei den Durchsuchungen wurden Brandstiftungsutensilien, kokainsuspekte Substanzen, Amphetamine, knapp 6 Kilogramm Marihuana, rund 17.900 Euro Bargeld sowie elektronische Datenträger beschlagnahmt.
Sendung: rbb24, 12.12.2024, 13 Uhr