Archivbild: Die Spree-Seite des Watergate-Club an der Oberbaumbrücke. (Quelle: dpa/Stache)

Berlin Sorge um Berlinerr Partyszene: Club "Watergate" schließt nach finaler Silvesterparty

Stand: 30.12.2024 12:46 Uhr

Eine Institution schließt an der Spree: Nach 22 Jahren Betrieb lädt der Techno-Club Watergate in Berlin-Kreuzberg in der Silvesternacht zur letzten Party.
 
"Jedes Ende ist ein Neuanfang" lautet das Motto, unter dem sich die Watergate-Macher verabschieden: 35 Stunden Party und 40 DJs sind zum "letzten Tanz unter dem Watergate-Dach" angekündigt. Danach soll der Club mit "Stil und Anmut" geschlossen werden.

Die Betreiber des Clubs hatten im September ihren Entschluss angekündigt, den Pachtvertrag nicht zu verlängern. In einem Statement auf ihrer Internetseite nennen sie die steigenden Kosten und die sich wandelnde Clubkultur als Gründe. "Die Zeiten, in denen Berlin von clubbegeisterten Besuchern überschwemmt wurde, sind vorbei - zumindest vorerst", heißt es dort.

Archivbild: Menschen stehen zum 20. Jubiläum des Technoclubs Berghain in der Schlange vor dem Gebäude. (Quelle: dpa/Sommer)
Techno seit zwei Jahrzehnten
Draußen ist die Warteschlange länger als die Nacht, innen wummern Technobeats durch ein kompromissloses Soundsystem: Das Berghain feiert seinen 20. Geburtstag. Untergrund oder schon Mainstream? Weder noch, sagen die Gäste. Von Jule Lippickmehr

Clubcommission bangt um Fortbestand der Berliner Club-Szene

Nach Ansicht der Clubcommission hat das Watergate nicht nur die Szene der Stadt mitgeprägt, sondern Berlin auch international als Clubhauptstadt mit etabliert. Nun falle ein weiterer Club in der Innenstadt weg - und mit ihm Auftrittsmöglichkeiten und Jobs, sagte Emiko Gejic, Sprecherin und Vorstandsmitglied des Branchennetzwerks. "Den Clubs geht es nicht gut." Zahlreiche Betriebe könnten sich ohne Förderung kaum aufrechterhalten.
 
Manche haben auch mit nicht verlängerten Mietverträgen zu kämpfen, wie der Club "Wilde Renate" in Berlin-Friedrichshain, der Ende 2025 schließen muss. Die Clubcommission fordert deshalb auch eine wirtschaftliche Unterstützung.

Sendung: Fritz, 30.12.2024, 13:00 Uhr