Berlin Verkehrsverwaltung: 63 Berliner Brücken sind in schlechtem Zustand
Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden rückten auch die Berliner Brücken in den Fokus. Bei mehr als 60 der Brücken in der Hauptstadt sieht die Verkehrsverwaltung Handlungsbedarf.
In Berlin sind 63 Brücken in keinem ausreichenden Zustand. So steht es in der Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine Anfrage der Grünen, die dem rbb vorliegt. Zuerst hatte die Morgenpost berichtet.
Die 63 Brücken oder Brückenteile tragen laut Verkehrsverwaltung die Zustandsnote 3,0 oder schlechter. Diese Note hatte auch die später eingestürzte Dresdner Carolabrücke [tagesschau.de] bei ihrer letzten Überprüfung bekommen.
Außer in Lichtenberg stehen in jedem Berliner Bezirk solche Brücken. Allein im Bezirk Mitte sind 16 Brücken marode, die meisten davon in Tiergarten. Die schlechteste Brücke befindet sich mit dem Flughafenseesteig in Reinickendorf. Sie trägt die Note 3,8.
Insgesamt sagt der Senat, dass in Berlin sogar 71 Brücken dringend saniert werden müssen. Für über die Hälfte davon gibt es aber noch keinen Plan, wann das geschehen könnte.
Zahlreiche Erhaltungsmaßnahmen in den kommenden Jahren geplant
Aktuell sind laut Verkehrsverwaltung bei folgendenden Brücken Erhaltungsmaßnahmen vorgesehen:
Charlottenburg-Wilmersdorf: Barbrücke (ab 2025), General-Ganeval-Brücke (offen), Röntgenbrücke (offen), Rampenbrücke Dillenburger Straße (2027), Siemenssteg (offen)
Friedrichshain-Kreuzberg: Admiralbrücke (2026), Modersohnbrücke (2026)
Marzahn-Hellersdorf: Bismarcksfelder Brücke (2026), Buchenhainer Brücke (2026), Fußgängersteg am Stadion Wuhletal (2025), Fußgängerbrücke Springpfuhl (offen), Kienbergsteg (offen), Margarethenbrücke (offen), Nikolai-E.-Bersarin-Brücke (offen), Schnellmontagebrücke (offen)
Mitte: Adlerbrücke (2027), Badstraßenbrücke (2027), Behmstraßenbrücke (2026), Gelbe Brücke (2027), Gertraudenbrücke (2026), Hansabrücke (offen), Holzbrücke Bremer Weg West (2026), Humboldtsteg (offen), Lessingbrücke (offen), Lutherbrücke (offen), Moltkebrücke (offen), Nordhafenbrücke (2025), Putlitzbrücke (2025), Wiesenbrücke (offen)
Neukölln: Brücke zur Vogelinsel (offen), Brücke über den Teichbach (offen), Herthabrücke (offen)
Pankow: Industriebahnbrücke (offen), Schwedter Steg (2025)
Spandau: Egidysteg (offen), Eiswerderbrücke (offen), Fußgängerbrücken Pulvermühle IV, VII, VIII (2025), Nordgrabenbrücken (offen), Oberhavelsteg (offen), Spektegrabensteg (2025), Spektelakesteg I und Spektelakesteg II (2027), Steg über die Spektelake (2025), Südparkbrücke (2025), Wallbrücke (offen), Zitadellenbrücke (offen)
Steglitz-Zehlendorf: Brücken über den Breitenbachplatz (2025), Brücke über den Erlengrund (offen), Dahlemer Weg Brücke (offen), Fußgängersteg Stahnsdorfer Straße (offen), Stahnsdorfer Brücke (offen)
Tempelhof-Schöneberg: Fußgängerbrücke über den Königsgraben (offen)
Reinickendorf: Ernststraßensteg (offen), Fürst-Bismarck-Steg (2025), Flughafenseesteg (offen), Östl. Eichwerder-Steg (offen), Tegeler Hafenbrücke (offen)
Treptow-Köpenick: Bellevueparkbrücke (2026), Brücke an der Wuhlheide (2026), Fußgängerbrücke Hessenwinkel (2025), Gutshofstraßenbrücke (offen), Hegemeisterbrücke (2026), Hoppendorfer Brücke (offen), Nördl. Germanenstraßenbrücke (offen), Promenadenwegbrücke (2026), Schleiengangsteg (offen), Stubenrauch-Behelfsbrücke (2026), Teltowkanalbrücke (offen)
Neben den Brücken des Landes Berlin verwalten auch andere sogenannte Baulastträger zahlreiche Brücken. Laut Verkehrsverwaltung zählen dazu die Autobahn GmbH, die Deutsche Bahn und die BVG.
Sendung: radioeins vom rbb, 13.12.24, 12:00 Uhr