Symbolbild: Ein Mann schießt eine Silvesterrakete aus seiner Hand. (Quelle: dpa/Michael)

Berlin Rakete in Berliner Wohnung geschossen: 23-Jähriger kommt im April vor Gericht

Stand: 19.03.2025 16:12 Uhr

Die Strafverfolgungsbehörden in Berlin sind nach wie vor mit den Nachwehen der Silvesternacht beschäftigt. Der Mann, der vor laufender Kamera eine Rakete in eine Wohnung geschossen haben soll, muss sich nun demnächst vor Gericht verantworten.

Ein 23 Jahre alter Mann, der in der Silvesternacht eine Rakete in eine Berliner Wohnung geschossen haben soll, kommt ab dem 2. April vor Gericht. Der Feuerwerkskörper war durch ein Fenster in eine Wohnung in Neukölln geflogen.

Für den Prozess sind nach bisheriger Planung insgesamt vier Verhandlungstage vorgesehen, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ein Urteil könnte das Landgericht Berlin demnach am 16. April sprechen.
 
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus dem Westjordanland versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Er wurde am 4. Januar am Hauptstadtflughafen BER festgenommen, als er Deutschland verlassen wollte. Seitdem befindet er sich wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schweigt der Mann bislang zu den Vorwürfen.

Mit einem Feuerwerk wird in Berlin das neue Jahr am Brandenburger Tor begrüßt. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Silvester
Silvester: Aktuelle Nachrichten aus Berlin und Brandenburg, die wichtigsten News auf rbb24.demehr

Video auf Instagram gepostet

Auf dem Instagram-Account des Mannes, der sich als Influencer betätigt, erschien nach Silvester ein Video, auf dem zu sehen war, wie der 23-Jährige aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Die gezündete Rakete fliegt danach durch ein Fenster und explodiert im Inneren eines Zimmers.

Millionenfach abgerufen

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft landete die Feuerwerksrakete damals in einer Wohnung und beschädigte ein Bett und die Tapete im Schlafzimmer. Der Wohnungsinhaber habe die brennenden Überreste der Rakete aus dem Fenster geworfen und so ein Übergreifen des Feuers auf die Wohnung verhindert. Es wurde niemand verletzt.
 
Die Aufnahme auf dem Instagram-Account des arabischen Influencers mit mehr als 310.000 Followern wurde laut Staatsanwaltschaft mehr als sechs Millionen Mal binnen kurzer Zeit aufgerufen. Nach mehr als 36 Stunden war es jedoch gelöscht.
 
Der Vorfall hatte Empörung ausgelöst. Viele Menschen verurteilten die Aktion. Der Influencer selbst veröffentlichte einen Beitrag, in dem er sich bei den Betroffenen entschuldigte.

Sendung: