
Brandenburg Berlin BBU-Mietmonitor: Neubaumieten in Berlin und Brandenburg steigen erheblich
"Alarmierend" nennt der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen die Entwicklung bei den Neubaumieten. Dabei gibt es einen erstaunlichen Unterschied zwischen Berlin und Brandenburg.
Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) sieht eine beunruhigende Entwicklung bei den Mieten. Laut einer Studie des Verbandes sind die Bestandsmieten im vergangenen Jahr nur moderat gestiegen, die Mieten in Neubauten dagegen deutlich.
Den Angaben zufolge beträgt die durchschnittliche Bestandsnettokaltmiete in Berlin 6,85 Euro pro Quadratmeter, das waren 3,9 Prozent mehr als ein Jahr vorher. In Brandenburg liegt die Bestandsnettokaltmiete bei 5,81 Euro, die Steigerung beträgt hier 3,2 Prozent.
Verband BBU kritisiert Überregulierung bei Neubauten
Die Entwicklung bei den Neubaumieten in der Region nennt der BBU dagegen "alarmierend". Der Studie zufolge sind sie im vergangenen Jahr in Berlin auf 12,66 Euro gestiegen und damit um 15,6 Prozent. Eine ähnliche Steigerung, nämlich um 15,3 Prozent, wurde für Brandenburg errechnet, dort beträgt die Nettokaltmiete für Neubauten pro Quadratmeter derzeit 12,87 Euro.
Laut BBU-Vorständin Maren Kern handelt es sich bei diesen Mieten allerdings um Projekte, die noch "vor Beginn der Kostenexplosion ab 2020/2021 auf den Weg gebracht worden" seien. Es würden nun zunehmend Neubau-Wohnungen vermietet, die zwischen 18 und 20 Euro lägen. Das hinge mit den mittlerweile gestiegenen Baupreisen, Baustandards und Bauzinsen zusammen.
Der Verband macht vor allem die teuren Baustoffe für die Entwicklung verantwortlich. Kritisiert wird aber auch eine Überregulierung: So gebe es inzwischen rund 20.000 Bauvorschriften, beim Bauen selbst müssten dann rund 3.900 DIN-Normen beachtet werden.
Gaebler (SPD) will Neubau in Berlin voranbringen
Berlins Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) spricht das Thema ebenfalls gegenüber der rbb24 Abendschau vom Mittwochabend an: "Bei den DIN-Normen ist Vieles geregelt, was vielleicht für den Produzenten gut ist, aber nicht unbedingt für den Nutzer und ein kostengünstiges Bauen. Da müssen wir wieder runter auf ein vernünftiges Maß, auf das was notwendig ist", so Gaebler.
Hier sei die Politik gefordert, "wir müssen schauen, dass wir Neubau günstiger machen, dass wir nicht überall noch Erschwernisse hinzupacken, die das Bauen dann teurer machen. Und wir müssen vor allen Dingen sehen, dass es schneller geht", so Gaebler weiter.
Der BBU ist eine Verband aus 340 landeseigenen, kommunalen, privaten und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen. Laut eigenen Angaben bewirtschaften sie rund 1,12 Millionen Wohnungen in Berlin, Brandenburg und dem Bund.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.02.2025, 13:00 Uhr
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