Brandenburg Berlin BER-Chefin Aletta von Massenbach zur Präsidentin des Flughafenverbands ADV gewählt

Stand: 10.12.2024 15:07 Uhr

Die Berliner Flughafenchefin Aletta von Massenbach ist von der Mitgliederversammlung des Flughafenverbandes ADV zur obersten Lobbyistin der deutschen Airports gewählt worden. Ihr zur Seite stehen die beiden Vizepräsidenten, Lars Redeligx vom Flughafen Düsseldorf und Ludger van Bebber vom Flughafen Dortmund, wie der Flughafenverband am Dienstag mitteilte.
 
Die 55-Jährige wird damit Nachfolgerin des Fraport-Chefs Stefan Schulte. Der Chef des größten deutschen Flughafens in Frankfurt war seit Januar 2018 ADV-Präsident.

Symbolbild:Ein Koffer wird zur Kontrolle auf ein Band gelegt, und wird von einem Sicherheitsbeamten kontrolliert.(Quelle:picture alliance/Kirchner-Media/C.Neundorf)
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Weniger Passagiere am BER als vor der Pandemie

Von Massenbach gab am Dienstag zudem aktuelle Zahlen zum Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) bekannt. So sei das Passagieraufkommen gestiegen, hänge aber weiterhin klar hinter der Vor-Corona-Zeit zurück. Für das laufende Jahr peilt der nach Frankfurt und München drittgrößte deutsche Flughafen 25,3 Millionen Passagiere an, wie BER-Chefin Aletta von Massenbach in Berlin sagte.
 
Dies seien zwar 2,2 Millionen mehr als 2023, aber noch immer viel weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Damals hatten die Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zusammen noch 35,65 Millionen Menschen abgefertigt. Von Massenbach sprach dennoch von einem guten Ergebnis - wegen des schwierigen Umfelds.
 
Berlin hängt seit der Pandemie zurück und hat im Gegensatz zu einigen kleineren deutschen Flughäfen das alte Niveau noch nicht wieder erreicht. Billigflieger wie Ryanair und Easyjet haben sich in der Vergangenheit aus Berlin und anderen Standorten zurückgezogen und begründen dies mit hohen Gebühren. Diese Kritik nehme sie sehr ernst und sehe dies nicht als Säbelrasseln, sagte von Massenbach. Ryanair sei am BER derzeit mit 20,4 Prozent Marktanteil größte Einzelfluggesellschaft vor Easyjet mit 15,9 Prozent, so von Massenbach weiter. Die gesamte Lufthansa-Gruppe komme auf 22,6 Prozent. Dabei hinke die Kernmarke Lufthansa mit innerdeutschen Flügen nach Frankfurt und München um rund 50 Prozent hinter der Vor-Corona-Zeit zurück.
 
Von Massenbach erklärte, vor allem wegen der hohen staatlichen Gebühren in der Luftfahrt falle der Standort im internationalen Wettbewerb zurück. "Deutschland verliert an Anbindung an die Welt." Der Flughafenverband ADV rechne bis 2030 mit einem stetig nachlassenden Wachstum bei den Passagierzahlen an deutschen Airports.

Sendung: rbb24 Abendschau, 10.12.2024, 19:30 Uhr