Cottbus-Trainer Claus Dieter Wollitz. (Bild: IMAGO / Steffen Beyer)

Brandenburg Cottbus vor dem Spiel in Mannheim: Wollitz will "aus der Zitrone rauspressen, was noch drin ist"

Stand: 05.12.2024 19:43 Uhr

Drei Spiele noch bis zur Winterpause. Drei Spiele, die es für Energie Cottbus noch mal in sich haben. Denn bei den Gegnern, mit denen sich die Lausitzer messen, zeigt die Formkurve nach oben. Zum Auftakt der "Adventstour" geht es nach Mannheim. Von Andreas Friebel

Ungewöhnlich zugeknöpft gab sich der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz am Donnerstagmittag. Denn mit Blick auf das einsatzfähige Personal sprach der 59-Jährige lediglich von einer "komplizierten Lage". Wer für das Spiel am Samstag in Mannheim (Anpfiff 14 Uhr) ausfällt, wollte er nicht sagen. "Es sind mehrere Stammspieler", so Wollitz. "Damit bekommen nun diejenigen Einsätze, die zuletzt nicht so häufig zum Einsatz kamen."

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Baustelle Trainingsplätze

Zur Baustelle Personal kam in dieser Woche wieder die Baustelle Trainingsplatz dazu. Während Training auf dem Platz im Eliaspark möglich ist, sieht die Lage in der Parzellenstraße schlecht aus. Die Stadt Cottbus, als Eigentümer, hat wegen der erwarteten Witterungsverhältnisse eine Sperrung angekündigt.
 
Seit Wochen schwelt der Konflikt über die Trainingsplätze, die in kommunalem Besitz sind. Die Stadt sei "bemüht", ließ Wollitz am Donnerstag wissen. Aber nach seiner Auffassung hilft nur eine Sanierung. Da sich die aber nicht abzeichnet, werden die Cottbuser weiter mit dem Problem umgehen müssen.

Auswärtsfluch bei Tageslicht

Und der Energie-Trainer hat gleich noch ein weiteres Problem ausgemacht. Wenn Cottbus auswärts am Nachmittag spielen muss, gewinnt der Spitzenreiter der dritten Liga nicht. Drei Partien fanden in dieser Saison um 13:30 Uhr beziehungsweise um 14 Uhr statt. Ein Punkt hat Energie aus diesen Spielen geholt. Die vier Auswärtspartien, die um 16:30 Uhr und um 19 Uhr stattfanden, haben die Lausitzer hingegen gewonnen.
 
"Die Jungs wirkten bei den zeitigen Auswärtsspielen müde", so Wollitz. Der mit seinem Team nun einen Tag früher aufgebrochen ist. Schon am Donnerstagmittag fuhr Cottbus Richtung Mannheim. "Ich hoffe, dass wir damit frisch ins Spiel gehen können."

Wollitz warnt vor Mannheim

Und frisch muss Energie auch sein, denn Mannheim ist gefährlich. Seitdem Trainer Bernhard Trares das Kommando übernommen hat, läuft es dort wieder besser. Auch wenn es am vergangenen Wochenende eine 0:2-Niederlage beim Nachwuchs des VfB Stuttgart setzte. "Sie sind individuell unfassbar gut besetzt", sagte Wollitz.
 
Terence Boyd ist einer von diesen Spielern aus dieser Kategorie. Der ehemalige US-Nationalspieler hat in dieser Saison bislang sechs Treffer erzielt. Mit aktuell 20 Punkten ist für die Mannheimer die Abstiegszone aber deutlich näher als ein Aufstiegsplatz.

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19.000 Tickets für Rostock verkauft

Weiter geht es für Cottbus dann nächste Woche mit einem Heimspiel gegen Rostock. Die Hanseaten sind nach zwei Siegen inzwischen im Mittelfeld der Tabelle angekommen. Stand Donnerstagmittag waren rund 19.000 Tickets für das brisante Duell der beiden Ost-Klubs verkauft.
 
Zum Abschluss der Hinserie spielen die Lausitzer kurz vor Weihnachten in Ingolstadt. Die Schanzer haben in den vergangenen neun Partien nur ein Mal verloren. "Da warten noch ein paar Brocken auf uns", machte Claus-Dieter Wollitz klar. Ob bei diesem Restprogramm Energie die Tabellenführung halten kann, wird sich zeigen. Der Coach wolle aber "aus der Zitrone rauspressen, was noch drin ist", sagte Wollitz mit Blick auf die angespannte Situation im Kader.

Kein Wintertrainingslager, dafür neue Behandlungsräume

Am 3. Januar geht es nach der kurzen Weihnachtspause weiter. Und obwohl die Situation mit den Trainingsplätzen nicht gut ist, wird auf ein Trainingslager im sonnigen Süden verzichtet. "Diesmal hat das keine finanziellen Gründe. Aber die Vorbereitungszeit ist zu kurz", so Wollitz.
 
Schon Mitte Januar geht es in der dritten Liga weiter. Mit dem gesparten Geld baut Cottbus den Kabinentrakt um. Im Kellerbereich entstehen neue Behandlungsräume und Entspannungsbecken. Denn auch wenn sich die komplizierte personelle Lage demnächst entspannt: Verletzte Spieler gibt es immer.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.12.2024, 14:40 Uhr