
Brandenburg Berlin Evangelische und katholische Kirche verlieren weiter Mitglieder in Berlin und Brandenburg
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und das katholische Erzbistum Berlin haben erneut Mitglieder verloren.
Ende 2024 hätten der evangelischen Landeskirche knapp 775.000 Menschen angehört, teilte die Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Donnerstag in Berlin mit. Das sind den Angaben zufolge rund 30.000 weniger als ein Jahr zuvor. Dies entspreche einem Rückgang um 3,7 Prozent.
Die Mitgliederzahlen der katholischen Kirche sanken im Vergleich zum Vorjahr nach Angaben des Erzbistum Berlin um rund 11.000 auf knapp 351.000 Gläubige.
2015 noch eine Million Protestanten
In Berlin ging die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder innerhalb von zehn Jahren von knapp 612.000 auf knapp 449.000 Ende 2024 zurück. In Brandenburg sanken die Mitgliederzahlen im gleichen Zeitraum von gut 373.000 auf gut 297.000 und im sächsischen Teil der Landeskirche von knapp 37.000 auf knapp 29.000 Protestanten. Zehn Jahre zuvor gehörten der gesamten Landeskirche noch gut eine Million Menschen an.
Das Erzbistum hatte nach eigenen Angaben Ende 2024 in Berlin rund 266.000 Mitglieder, gut 9.000 weniger als ein Jahr zuvor. In Brandenburg ging die Zahl der Katholiken im Vergleich zum Vorjahr um knapp 1.300 auf rund 70.900 zurück.
Austrittszahlen leicht rückläufig
Die meisten Kirchenaustritte innerhalb der evangelischen Landeskirche gab es 2024 den Angaben zufolge mit knapp 11.300 Fällen in Berlin. In Brandenburg ging die Zahl der Kirchenaustritte um rund 4.900 im vergangenen Jahr zurück.
Im katholischen Erzbistum Berlin wurden im vergangenen Jahr 9.172 Kirchenaustritte verzeichnet.
Die Mitgliederzahlen werden außerdem von Zu- und Wegzügen sowie von Sterbefällen beeinflusst. Die Zahl der Gemeinden der evangelischen Landeskirche ging durch Zusammenschlüsse innerhalb von zehn Jahren von 1.289 auf 694 zurück. Zum Erzbistum gehörten Ende 2024 insgesamt 47 Pfarreien und 17 Gemeinden anderer Sprachen und Riten.

Kirche müsse "Halt und Orientierung" bieten
Dass Menschen in solcher Zahl keine Beheimatung in der evangelischen Kirche mehr für sich sähen, "rüttelt uns schon lange auf und kann niemanden kaltlassen", sagte die evangelische Pröpstin Christina-Maria Bammel. Ziel müsse bleiben, dass Menschen in der Kirche Halt und Orientierung fänden. Sie müssten sich selbstwirksam und verantwortlich in Projekte und Themen der Kirche einbringen können, professionell begleitet werden an den Wendepunkten des Lebens sowie Beistand in ihren Sorgen und in Not erfahren.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.03.25, 14 Uhr