Brandenburg Hunderte Tonnen Kampfmittel in Brandenburg in 2024 gefunden
In diesem Jahr sind in Brandenburg wieder tonnenweise alte Kampfmittel wie Bomben und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Insgesamt seien rund 340 Tonnen entdeckt worden, hieß es in einer Mitteilung des Innenministeriums am Montag. 2023 seien 110 Tonnen gefunden worden - 2022 waren es 440 Tonnen.
Unter den 2024 gefundenen Kampfmitteln seien unter anderem 90 Minen, 48.000 Granaten, 500 Brandbomben, 450 mehr als fünf Kilogramm schwere Sprengbomben und rund 330.000 Stück Handwaffenmunition gewesen, hieß es.
Schwerpunkt der Kampfmittelsuche sei erneut die Region um Oranienburg gewesen. Dort habe es unter anderem drei Bombenfunde gegeben. Lokale Schwerpunkte seien außerdem Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und der Bereich südlich Berlins.
Bundesweit Spitzenreiter bei Kampfmittelverdachtsflächen
Brandenburg sei nach wie vor bundesweit Spitzenreiter im Vergleich der Kampfmittelverdachtsflächen. "Diese Rangliste anzuführen, ist trauriges Erbe unserer Geschichte", sagte Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD). Über Generationen hinweg werde das Bundesland noch mit dieser explosiven Last leben müssen.
Insgesamt konnte bis Ende November bei 537 Hektar Landesfläche der Kampfmittelverdacht aufgehoben werden, wie ein Sprecher des Ministeriums sagte. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) hatte zu diesem Zeitpunkt über 4.300 Anfragen von Grundstückseigentümern auf Kampfmittelbelastung bearbeitet. Zudem wurden sie zu fast 2.200 Zufallsfunden im Rahmen der Gefahrenabwehr gerufen. Aktuell stehen circa 580.000 Hektar der Fläche des Landes unter Kampfmittelverdacht.
Brandenburg zahlte nach Ministeriumsangaben für die Kampfmittelräumung bis Ende November 2024 insgesamt rund 13 Millionen Euro - darunter fielen unter anderem Kosten für die Beseitigung von Sprengmitteln, Personalkosten und sonstige Sachkosten.