Symbolbild: Netzwerkkabel stecken am 05.10.2021 in Ports eines Switchs. (Quelle: Picture Alliance/Marijan Murat)

Brandenburg "Schwerwiegender Verstoß": Datenleck beim Brandenburger LKA

Stand: 04.12.2024 19:59 Uhr

Aufgefallen ist es durch Zufall: Beim Landeskriminalamt in Brandenburg soll es einen schweren Verstoß gegen den Datenschutz gegeben haben. Hacker hätten offenbar ein leichtes Spiel haben können.

Beim Landeskriminalamt in Brandenburg hat es eine IT-Sicherheitspanne mit offenbar gravierenden Verstößen gegen den Datenschutz gegeben. Das teilte das Innenministerium in Potsdam auf Anfrage mit. Das Polizeipräsidium habe das Ministerium am 20. September darüber informiert. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet.
 
"Der Vorfall wird derzeit als schwerwiegender Verstoß gegen datenschutzrechtliche Vorgaben und technisch-organisatorische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten gewertet", so das Innenministerium. Laut "Tagesspiegel" kappte das Bundeskriminalamt (BKA) den Datenaustausch mit dem Staatsschutz des Landeskriminalamts.
 
Nach bisherigem Kenntnisstand gebe es jedoch keine konkreten Anhaltspunkte dafür, dass Daten abgeflossen oder missbräuchlich verwendet worden seien.

Archivbild: Der Eingang zum Gebäude der Staatsanwaltschaft und dem Verwaltungsgericht, fotografiert am 30.07.2014 .(Quelle: picture alliance/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene)
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Bürger klickt sich aus Versehen in geheime Daten

Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Akteneinsicht sei umgehend über den Vorfall informiert worden. Prüfungen des Vorgangs durch das Polizeipräsidium, den Informationssicherheitsbeauftragten sowie die Datenschutzbeauftragte der Behörde und die interne Revision dauern den Angaben zufolge an. Dazu zählten auch Fragen möglicher Verletzungen der Dienst- und Fachaufsicht. Das W-Lan und ein Netzwerkspeicher mit Passwörtern zum BKA-Server seien kaum geschützt gewesen, so der Vorwurf.
 
Nach Informationen des "Tagesspiegel" wurde das IT-Problem durch Zufall entdeckt. Demnach erreichte ein Bürger, beim Versuch, ein öffentliches Hinweisportal der Polizei im Internet zu nutzen, mit einem weiteren Klick einen eigentlich geheimen Netzwerkspeicher des Staatsschutzes, an den das Hinweisportal angebunden war. Er gab seine Beobachtung daraufhin weiter.

Hacker hätten leichtes Spiel gehabt

Für die Polizei sei damit klar gewesen: Hackern wäre es leichtgefallen, die Zugangsseite zum Datennetz des Staatsschutzes zu finden und sich möglicherweise Zugang zu verschaffen, so der "Tagesspiegel".
 
Das Innenministerium teilte dazu mit: "Vor dem Hintergrund der andauernden Prüfungen bitte ich um Verständnis, dass wir uns zu technischen Fragen oder Fragen der IT-Sicherheit nicht im Detail äußern können."

Korrektur: Zuvor hatten wir geschrieben, dass sich die Brandenburger Sicherheitsbehörden bislang nicht geäußert hätten. Dies ist nicht der Fall, wir haben unseren Beitrag korrigiert.

Sendung: rbb24 Brandneburg aktuell, 04.12.2024, 19:30 Uhr