Brandenburg Tropical-Islands-Jubiläum: Wie aus einer Zeppelin-Halle eine Tropenlandschaft wurde
Das größte freitragende Gebäude der Welt, der größte Indoor-Regenwald der Welt, die längste Doppel-Wasserrutsche Europas: Das Tropical Islands geizt nicht mit Superlativen. Inzwischen läuft der Betrieb seit 20 Jahren.
Auf rund 10.000 Quadratmetern finden sich mitten in Brandenburg - in der Gemeinde Krausnick-Groß Wasserburg - tropische Pflanzen und Sandstrand, Flamingos und Schildkröten. Nebendran steigt hier ein Heißluftballon regelmäßig in die Höhe: Die markante Halle des Freizeitresorts "Tropical Islands" ist so hoch, dass sie auch die New Yorker Freiheitsstatue beherbergen könnte. Die spektakuläre Halle mit mehr als 60.000 Quadratmetern und ihr Innenleben ziehen von weit her Menschen an: Jährlich kommen bis zu 1,2 Millionen Gäste in den Wasserpark des "Tropical Islands" im Landkreis Dahme-Spreewald, heißt es vom Betreiber.
Vom Fliegerhorst zur Luftschiffwerft
Das Gelände in Krausnick-Groß Wasserburg, auf dem heute die weithin sichtbare Halle steht, hatten zunächst ab 1938 die Nationalsozialisten als Fliegerhorst genutzt. 1945 von der sowjetischen Armee besetzt, entstand hier in den Folgejahren ein Militärflughafen der DDR. Nach der Wende wurde das Areal vom Land Brandenburg übernommen – und gelangte 1998 in die Hände der Cargolifter AG.
Das Unternehmen wollte Luftschiffe entwickeln, die Güter von bis zu 160 Tonnen transportieren sollen. Die Cargolifter AG begann zunächst mit dem Rückbau der Landebahnen. Im November 2000 konnte dann die Werfthalle, in der die Luftschiffe gebaut und gewartet werden sollen, eingeweiht werden.
Doch die Geschäftsidee platzte. Nach Kostensteigerungen, fehlenden Investitionen und Zahlungsschwierigkeiten meldete das Unternehmen schließlich Insolvenz an.
Eine Tropenlandschaft für die Lausitz
Der malaysische Konzern Tanjong erwarb die Halle 2003 mit dem Ziel, in ihr eine tropische Urlaubslandschaft zu errichten. Ein Jahr später wurde das Freizeitresort nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffnet - samt den zwei Wasserbecken "Südsee" und "Lagune" und einem Teil der heutigen Regenwald-Fläche.
In den folgenden Jahren kamen vor allem immer mehr Übernachtungsmöglichkeiten hinzu, neben Zelten und Suiten in der Halle schließt neben einem Campingplatz seit diesem Jahr auch ein Hotel an das Gebäude an. Laut Betreiber, seit 2019 der spanische Freizeitparkbetreiber Parques Reunidos, gibt es inzwischen 3.200 Betten auf 640 Hektar Resortfläche.
Um den Hallenkomplex in Schuss zu halten und die Gäste zu betreuen, beschäftigt das Tropical Islands mittlerweile circa 550 Mitarbeitende. Damit ist das Freizeitresorts auch zu einem der größten Arbeitgeber in der Region geworden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 19.12.24, 15:40 Uhr