Brandenburg Berlin Fahrplanwechsel: Mehr Zugverbindungen ab Mitte Dezember geplant
Berlin, Paris, Müncheberg - ab dem 15. Dezember gilt ein neuer Fahrplan, der neben angepassten Abfahrtszeiten auch neue Verbindungen und dichtere Taktungen mit sich bringt. Auch die Ticketpreise steigen im Winter. Ein Überblick.
Mit dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember wird Berlin wieder direkt mit der französischen Hauptstadt Paris verbunden. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, soll die neue Direktverbindung ab dem 16. Dezember einmal täglich in acht Stunden bewältigt werden. Die fast 900 Kliometer lange Strecke führt über Frankfurt (Süd), Karlsruhe und Straßburg. Abfahrt ist in Berlin um 11:54 Uhr, die Rückreise in Paris startet um 9:55 Uhr. Tickets konnten bereits seit Mitte Oktober gebucht werden.
Auch das Angebot zwischen Deutschland und Polen wird ausgeweitet. So verkehren künftig drei Züge pro Tag auf der Strecke Berlin–Breslau–Krakau in einem Vier-Stunden-Takt.
Mehr ICE-Sprinter zwischen Berlin und Frankfurt (Main)
Zwischen Berlin und Frankfurt (Main) sind täglich sechs zusätzliche ICE-Sprinter unterwegs. Die besonders nachgefragte Strecke wird in rund vier Stunden bewältigt. Damit gibt es künftig 22 besonders schnelle Verbindungen zwischen Spree und Main.
Auch die Streckenfreigabe zwischen Hamburg und Berlin ab dem 15. Dezember dürfte viele Bahnreisende erfreuen. Die beiden größten deutschen Städte sind wieder per Direktverbindung erreichbar. Mehr als 30 ICE- und EC-Züge sind täglich auf der Strecke unterwegs. Aufgrund von umfangreichen Streckensanierungen mussten Reisende seit Mitte August eine 45 Minuten längere Umleitung über Stendal hinnehmen.
Eine neue ICE-Nachtverbindung wird zwischen Berlin und der Schweiz angeboten. Der XXL-ICE 4 mit rund 920 Sitzplätzen fährt über Hannover, Frankfurt (Main) und Karlsruhe Richtung Basel, Zürich und Chur.
Wieder Fernzüge am Bahnhof Zoo
Mit dem Fahrplanwechsel halten vor 7 Uhr sowie nach 20 Uhr täglich etwa 20 Fernverkehrszüge am Bahnhof Zoologischer Garten. Laut Bahn handelt es sich um Direktverbindungen nach und von Nordrhein-Westfalen sowie in die Schweiz. Der alte Fernbahnhof war mit Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs im Jahr 2006 zum reinen Regionalbahnhof herabgestuft worden.
Mehr S-Bahnen in den Randzeiten
Die S-Bahn Berlin baut zum Fahrplanwechsel ihr Angebot insbesondere in den Abend- und frühen Mogenstunden aus [sbahn.de]. Abends wird der 10-Minuten-Takt auf der Linie S1 (Zehlendorf-Wannsee), der S2 (Buch-Nordbahnhof) und der S7 ausgeweitet. Die S26 fährt an den Wochenenden abends 40 Minuten länger.
Bahnhof "Messe Nord/ICC" wird zu "Messe Nord/ZOB"
Zum Fahrplanwechsel wird zudem der S-Bahnhof Messe Nord/ICC umbenannt. Künftig halten die Züge an der Station "Messe Nord/ZOB". Darauf einigten sich die Deutsche Bahn, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und der Berliner Senat nach der Umgestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs.
Dichterer Takt auf Regionalstrecken
Mit dem Fahrplanwechsel wird auch in Brandenburg das Angebot im Regionalverkehr erweitert, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mitteilte. Auf anderen Strecken werden die Takte verdichtet. So verkehren Züge der Linie RB25 zwischen Berlin und Werneuchen sowie der Linie RB26 zwischen Berlin und Müncheberg künftig im Halbstundentakt.
Die Züge der Linie RB27 (Heidekrautbahn) fahren demnach künftig fünfmal täglich von und nach Berlin-Gesundbrunnen, anstatt wie bisher nur vereinzelt. Allerdings kommt es zum Betriebsbeginn zu einigen Verzögerungen. Anstatt der geplanten sieben Züge mit dem alternativen Antrieb stünden zum Start Mitte Dezember nur fünf zur Verfügung, sagte der Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), Sebastian Achtermann. Die verbleibenden zwei Züge sollen bis zum Sommer des kommenden Jahres geliefert werden.
Fünf Verbindungen zwischen Guben und Zielona Gora
Auf verschiedenen Linien in Ostbrandenburg fahren die Züge in den Randzeiten länger [vbb.de], etwa auf der RB35, der RB36 oder der RB54.
Laut Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg werden in Südbrandenburg ab Mitte Dezember täglich fünf Zugpaare zwischen Guben und Zielona Gora unterwegs sein.
Außerdem wird der Kulturzug nach Breslau - nach seiner Winterpause ab April - wieder fahren.
Höhere Ticketpreise
Mit dem Fahrplanwechsel steigen für einige Tickets und die Bahncard 100 die Preise im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Demnach erhöhen sich die sogenannten Flexpreise um durchschnittlich 5,9 Prozent, ebenso Zeitkarten. Der Preis einer Bahncard 100 steigt um durchschnittlich 6,6 Prozent. Unverändert bleiben die Preise für die Bahncard 20 und 50 sowie Sparpreistickets. Bis zum 14. Dezember gelten den Angaben zufolge noch die alten Preise.
VBB erhöht Preise ab Januar 2025
Auch im Regionalverkehr wird es Preisverhöhungen geben. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg teilte mit, die Preise erhöhen sich um durchschnittlich 7,5 Prozent ab dem 1. Januar 2025 [vbb.de]. Begründet wird dies mit höheren Ausgaben für Kraftstoffe, Energie und Personal. Teurer werden demnach unter anderem Einzelfahrausweise Berlin AB, Berlin ABC, 24-Stunden-Karten im Lokaltarif (bis 25 Kilometer, im Regionaltarif (ab 25 Kilometer) sowie in den kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Potsdam und Cottbus.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.12.2024, 10:30 Uhr