Ein Blick auf die Meyer Werft in Papenburg.

Bremen Verkündet Scholz heute die Rettung der Meyer Werft?

Stand: 22.08.2024 11:58 Uhr

Kanzler Scholz kommt zur Betriebsversammlung nach Papenburg. Der Bund und das Land Niedersachsen wollen bei der Werft einsteigen. Es sind nur noch letzte Details zu klären.

Bund und Land wollen Insidern zufolge die angeschlagene Meyer Werft in Papenburg retten und dafür vorübergehend die Mehrheit bei dem Traditionskonzern übernehmen. Dies sei die Botschaft, die Bundeskanzler Olaf Scholz und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (beide SPD) beim Besuch einer Betriebsversammlung für die Belegschaft hätten, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit der Sache vertrauten Personen.

Scholz landet mit dem Hubschrauber gegen 12:30 Uhr in Papenburg, fährt dann zur Werft, will da kurz mit Vertrauensleuten und Betriebsrat sprechen. Und dann selbst vor der Belegschaft in Halle 4 sprechen.

Bund und Land wollen 400 Millionen Euro in die Meyer Werft schießen

Es gebe eine Grundverständigung zwischen Bund, Land und der Eigentümerfamilie sowie bereits feste Eckpunkte dazu. Demnach wollen Bund und Land zusammen 400 Millionen Euro Eigenkapital zuschießen, mit Bürgschaften Bankkredite absichern und vorübergehend mindestens 80 Prozent der 1795 gegründeten Werft übernehmen, hieß es. Dazu müssten noch einige Details geklärt werden.

Zudem müssten die Parlamente in Berlin und Hannover noch zustimmen. Teil des Deals seien Bedingungen wie ein Vorkaufsrecht für die Familie Meyer, wenn die öffentliche Hand in ein paar Jahren wieder aussteigt. Zudem gebe es bestimmte Garantien in puncto Jobsicherheit für die Beschäftigten. Die finale Lösung soll bis etwa Mitte September stehen.

Die Meyer Werft braucht knapp 2,8 Milliarden Euro

Die Bundesregierung äußerte sich zuletzt nicht konkret dazu und sprach von laufenden Gesprächen. Ein Sprecher des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums lehnte einen Kommentar zu den Reuters-Informationen ab. Er sagte aber, dass der Termin in Papenburg von großer Signalkraft sei und zeige, dass Bund und Land zur Werft stünden.

Mit dem Besuch von Bundeskanzler Scholz verbindet das angeschlagene Familienunternehmen große Hoffnungen. Die Werft wartet seit Wochen auf die Zusage des Bundes und des Landes Niedersachsen zu einem Staatseinstieg. Die Meyer Werft braucht knapp 2,8 Milliarden Euro, um die bestellten Schiffe produzieren zu können.

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 22. August 2024, 11 Uhr