Ein Polizeibeamter steht vor der Tür der m-haditec Gmbh während einer Durchsuchung der Geschäftsräume in Bremen-Huchting.

Bremen Islamisches Zentrum Hamburg: Polizei durchsucht Unternehmen in Bremen

Stand: 24.07.2024 11:22 Uhr

Das Bundesinnenministerium hat den Moschee-Verein Islamisches Zentrum Hamburg verboten. Am Morgen gab es Razzien in ganz Deutschland, unter anderem in Bremen und Delmenhorst.

Das Bundesinnenministerium hat das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) sowie seine Teilorganisationen verboten. In den frühen Morgenstunden fanden deshalb in ganz Deutschland zahlreiche Razzien statt, bei denen insgesamt 53 Objekte auf gerichtliche Anordnung durchsucht wurden, unter anderem in Bremen und Niedersachsen. Dabei sollte laut Bundesinnenministerium das Vermögen des Islamischen Zentrums Hamburg beschlagnahmt werden.

Bruderpaar aus Delmenhorst im Zentrum

In Bremen wurden nach Informationen von buten un binnen die Räume eines Unternehmens im Stadtteil Huchting durchsucht. Es betreibt neben anderen Sub-Unternehmen unter anderem das Propagandaportal "muslim-markt" im Internet. Die Inhaber sind zwei Brüder aus Delmenhorst. Das Internetportal gilt als einflussreiches Propagandamedium des iranischen Regimes in Deutschland mit engen Kontakten zum Islamischen Zentrum Hamburg. Das Bremer Innenressort spricht von einem "Verlagsgebäude", das durchsucht worden sei.

In Delmenhorst gab es nach Angaben der örtlichen Polizei drei Razzien, außerdem eine in Wildeshausen. Laut niedersächsischem Innenministerium handelte es sich um Durchsuchungs- und Beschlagnahmemaßnahmen. Festnahmen gab es demnach nicht.

IZH laut Innenministerium mit Nähe zur Hisbollah

Das IZH ist laut Bundesinnenministerium ein bundesweit tätiger Verein. Das Verbot begründet das Ministerium unter anderem damit, dass sich sein Zweck und seine Tätigkeit gegen die verfassungsmäßige Ordnung des Grundgesetzes sowie gegen den Gedanken der Völkerverständigung richteten, heißt es in einer Mitteilung. Das IZH und seine Teilorganisationen unterstützen Innenministerin Faeser zufolge überdies die islamistische Hisbollah und verbreiten einen "aggressiven Antisemitismus". Faeser betonte, die "friedliche schiitische Glaubens- und Religionsausübung" sei "ausdrücklich nicht von unserem Verbot berührt".

Die Bremer Polizei wollte sich trotz mehrfacher Nachfrage nicht weiter äußern und verwies auf das Bundesinnenministerium, das auf noch laufende Aktionen hinwies und sich ebenfalls nicht weiter äußern wollte.

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 24. Juli 2024, 19:30 Uhr