Bremen Viele Bremer Beschäftigte im Öffentlichen Dienst erleben Rassismus
Das hat eine nicht repräsentative Umfrage im Auftrag des Senats ergeben. An der Befragung haben rund 8.200 Menschen teilgenommen.
Viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Bremen haben rassistische Diskriminierung selbst erlebt oder bei anderen wahrgenommen. Das ergab eine nicht repräsentative Umfrage des Senats in den Ämtern und Eigenbetrieben Bremens. Beschäftigte in Bremerhaven nahmen an der Befragung nicht teil.
Knapp ein Drittel der rund 8.200 Befragten berichtet von rassistischen Erfahrungen in ihrem Arbeitsumfeld. Insgesamt arbeiten in Bremen knapp 31.000 Menschen im Öffentlichen Dienst. Rassismus erleben offenbar vor allem Frauen und Beschäftigte in den unteren Verdienstgruppen. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist zudem in den Führungsetagen der Bremer Behörden und Eigenbetrieben noch zu gering, räumt Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) ein.
Finanzressort plant eine Antidiskriminierungsstrategie
Als nächsten Schritt soll eine wissenschaftliche Studie die Erfahrungen mit Diskriminierung genauer untersuchen. Außerdem würden Maßnahmen entwickelt, wie der Öffentliche Dienst Diskriminierung abbauen kann und für Menschen mit Migrationsgeschichte attraktiver wird.
Geplant ist unter anderem ein Mentoring-Programm für Führungspositionen, die Gründung eines Netzwerks zum Austausch untereinander und die Entwicklung einer eigenen Antidiskriminierungsstrategie, wie das Finanzressort mitteilte.
In Bremen besonders viele Menschen mit Migrationshintergrund
Fecker wies darauf hin, dass die Verwaltung immer stärker auf Menschen mit Migrationsgeschichte angewiesen ist. Schon jetzt hat in Bremen fast jeder zweite eine Migrationsgeschichte – in keinem anderen Bundesland ist die Quote so hoch. "Im Öffentlichen Dienst müssen sich möglichst alle Bevölkerungsgruppen wiederfinden und repräsentiert sein", sagte Fecker.
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buten un binnen, 13. Dezember 2024, 19:30 Uhr