Nordrhein-Westfalen Grunderbe-Verlosung in Köln: Die Siegerin steht fest
In Köln-Lindenthal ist ein Grunderbe von 20.000 Euro verlost worden. Was macht die Gewinnerin mit dem Geld?
Die Auslosung dauerte nur ein paar Sekunden: zweimal würfeln und ein Münzwurf, dann stand fest: Julia Pietsch ist um 20.000 Euro reicher. Die 30-jährige wohnt seit sechs Jahren in Köln-Lindenthal, arbeitet in der Immobilienbranche und hat noch nie geerbt.
Über 100 Bewerber hofften auf Gewinn
Das Geld bekommt sie nicht sofort, sondern muss es drei Jahre bei der Bank anlegen. Erst danach steht ihr frei, wofür sie es verwendet. "Vielleicht fließt es dann mal in ein zukünftiges Eigenheim ein. Es ist auf jeden Fall ein gutes Startkapital, was man gut nutzen kann", sagt die glückliche Gewinnerin.
Gespanntes Warten auf die Auslosung
Monatelang hatte man in Köln-Lindenthal die Werbetrommel für die Grunderbe-Verlosung gerührt, am Ende sind es 138 Bewerberinnen und Bewerber, die an diesem Abend auf ihr Glück hofften. Zur Teilnahme berechtigt waren alle 30-Jährigen mit deutscher Staatsbürgerschaft und Wohnsitz in Köln-Lindenthal.
Dass die Aktion in Köln-Lindenthal stattfand, resultierte aus einer Auslosung aller deutschen Stadtbezirke. Veranstalter ist die Stiftung "Ein Erbe für jeden", die seit Jahren auf Chancengleichheit durch Grunderbe aufmerksam macht. Das verschenkte Geld spendete ein Unternehmer aus Bayern.
Das Konzept des Grunderbes
Die Idee eines Grunderbes geht auf sozialökonomische Theorien zurück, die Chancengleichheit durch eine gerechte Umverteilung fördern möchten. Statt großer Erbschaften, die nur wenigen zugutekommen, sollen alle Bürger einmalig im Leben eine finanzielle Grundlage erhalten, um selbstbestimmter wirtschaften und investieren zu können.
Chancengleichheit als Leitgedanke
Befürworter des Grunderbes argumentieren, dass es eine strukturelle Ungleichheit abbauen kann. In Deutschland hänge wirtschaftlicher Erfolg oft von ererbtem Kapital ab. Doch nicht alle sind von der Idee überzeugt. Kritiker warnen vor den finanziellen Herausforderungen, ein solches System dauerhaft zu etablieren. Auch die Frage, wie die Gewinner mit dem geschenkten Geld umgehen, wird debattiert.
Weitere Auslosung in NRW
Es bleibt nicht bei der Verlosung in Köln-Lindenthal. Die Stiftung wird Mitte Dezember ein weiteres Grunderbe in Höhe von 20.000 Euro verlosen – diesmal im Kreis Borken. Zurzeit läuft die Anmeldephase.
Quellen:
- Reporter vor Ort