Nordrhein-Westfalen Nach Urteilsverkündung in Dortmund: Familie Dramé geht in Revision
Das Urteil im Fall Dramé wird nun auch von der Nebenklage angefochten. Sie legt Revision gegen Freisprüche für die Polizisten ein.
Am Donnerstag hatte das Dortmunder Landgericht die drei Polizisten und zwei Polizistinnen, die wegen des tödlichen Polizeieinsatzes angelagt waren, freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin bereits Revision gegen den Freispruch für den Einsatzleiter eingelegt.
Revision gegen alle fünf Urteile
Am Donnerstag folgt jetzt auch die Nebenklage. Die Anwältin der Familie Dramé wird allerdings gegen alle fünf Urteile Revision beim Bundesgerichtshof einlegen.
"Wir halten den Einsatz in Gänze nach wie vor für rechtswidrig und sind der Meinung, dass die Beteiligung aller Angeklagten an diesem Einsatz durch den BGH überprüft und hinterfragt werden muss.", erklärt Lisa Grüter, die Rechtsanwältin von Familie Dramé.
Aus ihrer Sicht habe letztendlich erst das Zusammenspiel aller Beteiligten dazu geführt, dass Mouhamed bei dem Einsatz sein Leben verlor.
BGH muss über Revision entscheiden
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe muss sich jetzt mit den tödlichen Polizeischüssen auf den 16-jährigen Geflüchteten befassen. Sollte er die Revisionen ablehnen, bliebe es bei den Freisprüchen. Der BGH könnte das Urteil allerdings auch aufheben. Dann käme der Fall zurück ans Landgericht Dortmund, zu anderen Richtern.
Sollte Letzteres der Fall sein, gibt es wiederum zwei Möglichkeiten: Entweder müssen die Richter auf Grundlage der bekannten Fakten ein neues Urteil sprechen oder den Fall komplett neu aufrollen.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Rechtsanwältin Lisa Grüter