Nordrhein-Westfalen Vorerst keine Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus
Rechtliche Gründe sprechen aktuell gegen einen Transport von Atommüll aus dem Jülicher Zwischenlager nach Ahaus.
Mehrere Anti-Atom-Bündnisse hatten sich mit einem Schreiben an das Bundesumweltministerium gewandt. Das hat jetzt geantwortet, dass nicht zu erwarten sei, dass in den nächsten Monaten Atommüll vom Zwischenlager in Jülich nach Ahaus transportiert wird.
Rechtliche Gründe sprechen aktuell gegen den Transport
Das Genehmigungsverfahren für die Beförderung der radioaktiv strahlenden Brennelementkugeln sei fast abgeschlossen, heißt es weiter in dem Schreiben. Aus rechtlichen Gründen könne der Abtransport aber noch erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) trage die Verantwortung für die unverzügliche Räumung des Lagers.
152 Castor-Behälter sollen nach Ahaus
In Jülich bei Aachen lagern rund 300.000 Brennelemente-Kugeln in 152 Castor-Behältern aus einem früheren Versuchsreaktor. Die Genehmigung für das Jülicher Atommüll-Zwischenlager ist bereits 2013 ausgelaufen. Seitdem gibt es die Anordnung zur Räumung. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat vor Kurzem bestätigt, dass die Brennelemente in Ahaus im Münsterland eingelagert werden dürfen.
Protestbanner Ahaus
Die Anti-Atom-Bündnisse demonstrieren seit Monaten gegen die geplanten Atommüll-Transporte. Sie fürchten, dass es auf der Route von Jülich nach Ahaus zu Unfällen, Sabotage oder Anschlägen kommen könnte und fordern ein neues Zwischenlager in Jülich. Das ist aber bisher nicht beantragt.
Die Genehmigung für den Betrieb des Zwischenlagers in Ahaus läuft im Jahr 2036 aus. Die Betreibergesellschaft BGZ will in wenigen Jahren einen Verlängerungs-Antrag stellen.
Unsere Quellen:
- Westcastor
- Bundesumweltministerium
- Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"