Nordrhein-Westfalen Weiterer Durchbruch in den Ermittlungen um Kölner Drogenkrieg
Weiterer Durchbruch bei der Ermittlung im Kölner Drogenkrieg. Die Polizei weiß wohl, wer rund 350 Kilo Cannabis gestohlen hat.
Die Ermittlungen um den Kölner Drogenkrieg sind einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Nach eigenen Angaben wissen die Ermittler, wer für den Diebstahl von rund 350 Kilo Cannabis verantwortlich ist. Demnach ist der Haftbefehl gegen einen 21-jährigen Deutsch-Algerier entsprechend erweitert worden. Er soll das Rauschgift mit bisher unbekannten Komplizen seiner eigenen Drogenbande entwendet haben. Dieser Diebstahl hatte die Auseinandersetzung mit Entführungen, Folterungen und Explosionen ausgelöst.
Ablauf des Drogenkriegs wird klar
Damit lässt sich der Ablauf des Kölner Drogenkriegs jetzt beinahe lückenlos rekonstruieren. WDR-Recherchen nach denen die berüchtigte niederländische Mocro Mafia allenfalls am Rande involviert war, werden bestätigt. Klar ist offenbar, dass eine Drogenbande aus Köln-Kalk gegen Mitte Juni eine Lieferung über 700 Kilo Cannabis erhalten hatte. Das blieb auch einem 21-jährigen Bandenmitglied nicht verborgen. Der Deutsch-Algerier soll dann seinerseits Komplizen angeheuert haben, die rund 350 Kilo der Lieferung entwendeten. Dabei führten sie Maschinenpistolen mit sich.
Drogendiebstahl löste Serie von Gewalttaten aus
Polizisten sichern den Bereich nach einer Explosion in Köln-Pesch im September. Die Ermittler hatten einen Zusammenhang zu verschwundenen Drogen vermutet.
In der Kalker Drogenbande machte sich daraufhin offenbar extreme Unruhe breit. Nicht nur in den eigenen Reihen wurden die Diebe gesucht. Teils mit massiver Gewalt. Entführungen, Folterungen und Explosionen erschütterten Köln. 80 Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft nahmen ihre Arbeit auf. Drei Wochen nach dem Diebstahl ging der Polizei neben anderen auch der Deutsch-Algerier ins Netz.
Durchbruch der Ermittlungen
Bis diese Woche wusste allerdings niemand, dass er vermutlich der Cannabis-Dieb ist. Auch ein Boss der Bande nicht, der für die sichere Aufbewahrung verantwortlich war und zumindest teilweise die schweren Straftaten befehligt hatte. Der Deutsch-Iraker wurde vor einigen Wochen in Paris verhaftet und wehrt sich derzeit gegen seine Auslieferung. Insgesamt gibt es in dem Ermittlungskomplex 35 Beschuldigte, 18 Männer sitzen in Haft. Da die Gewaltserie seit Monaten ein Ende gefunden hat, gehen Beobachter davon aus, dass die entscheidenden Figuren der Drogenbande dingfest gemacht werden konnten.