Vegane Ernährung im Januar. Viele Menschen nutzen inzwischen den ersten Monat des Jahres als "Veganuary".

Rheinland-Pfalz Veganuary 2025: Veganer Januar auch in Rheinland-Pfalz

Stand: 12.01.2025 04:01 Uhr

Das Jahr ist noch jung und die guten Vorsätze noch frisch. Mit dem "Dry January" ist inzwischen auch der "Veganuary" in RLP angekommen. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

Zu Beginn des neuen Jahres im Januar einfach mal komplett auf Alkohol zu verzichten - als "Dry January" längst ein Trend. Weniger bekannt dagegen ist der "Veganuary", der die vegane Ernährung in den Fokus rücken will. Das gleiche will auch schon länger die Mensa an der Hochschule in Kaiserslautern - und macht daher mit beim "Veganuary".

Woher kommt der "Veganuary"?

Der Begriff "Veganuary" setzt sich aus den Worten "vegan" und "January" zusammen - also englisch für Januar. Die erste "Veganuary"-Kampagne startete im Januar 2014 in Großbritannien. Damals nahmen rund 3.000 Menschen daran teil. Mittlerweile hat sich die Idee zu einer globalen Bewegung entwickelt. Der Grundgedanke: Im Januar einfach mal auf tierische Produkte verzichten und auf eine rein pflanzliche Ernährung umsteigen.

Warum gerade der Januar?

Nach der Völlerei in der Advents- und Weihnachtszeit ist der Januar ein guter Ausgangspunkt, um bewusst über die eigene Ernährung nachzudenken. Das Bedürfnis, dem Körper etwas Gutes zu tun, ist dann oft besonders groß. Außerdem werden gute Vorsätze gerne mit dem Beginn des neuen Jahres verknüpft. Viele Menschen verzichten dann ganz bewusst auch auf Alkohol oder Süßigkeiten.

Was ist vegane Ernährung?

Vegane Ernährung bedeutet nicht nur, dass Fleisch entfällt - es wird dabei auf alle tierischen Produkte, auch auf Honig und Milch, verzichtet. Konsequent vegan ernähren sich laut dem Report des Bundesministeriums für Ernährung in Deutschland etwa zwei Prozent der Menschen.

Diese Lebensmittel sind vegan
  • Gemüse und Obst wie Tomaten, Kohl, Rote Bete, Kürbis, Knoblauch, Oliven, Brokkoli, Äpfel, Nektarinen, Beeren, Bananen, Melonen und Orangen. Diese Lebensmittel sind ein wichtiger Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Sojabohnen und Lupinen stellen eine Hauptquelle von Eiweiß dar.
  • Vollkorn und Getreide wie Hafer, Roggen, Dinkel, Weizen, Gerste, Hirse und Reis sowie Pseudogetreide wie Quinoa, Amarant und Buchweizen. Sie alle liefern komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
  • Nüsse und Samen wie Leinsamen, Walnüsse, Mandeln und Hanfsamen stellen sowohl gesunde Fette als auch andere wertvolle Nährstoffe bereit.
  • Vegane Fleischalternativen wie vegane Burger, Schnitzel und Würstchen sowie vegane Fischalternativen sind ebenfalls in vielen Varianten erhältlich - zum Beispiel auf Basis von Soja, Seitan oder Lupinen.
  • Vegane Milchalternativen: Es gibt diverse pflanzliche Alternativen zu Milch, Joghurt oder Käse. Diese basieren häufig auf Soja, Nüssen oder Getreide.
(Quelle: proveg)
Diese Lebensmittel sind nicht vegan
  • Fleisch und Wurst von Tieren wie Kühen, Schweinen, Pferden, Hühnern und Gänsen.
  • Fische und andere Meerestiere, einschließlich aller Fischarten, Tintenfische, Muscheln, Krabben und Hummer.
  • Milchprodukte wie Milch, Käse, Joghurt und Butter von Kühen, Schafen oder Ziegen.
  • Eier wie Hühnereier und Kaviar.
  • Honig und andere Bienenprodukte wie Propolis und Gelee Royale.
  • Weitere tierische Inhaltsstoffe wie Gelatine, Laktose (Milchzucker), Molke, Butterreinfett, Schellack (Ausscheidungen der Lackschildlaus), Karmin (aus Schildläusen gewonnener roter Farbstoff) und fischbasierte Omega-3-Fettsäuren.
  • Tierische Verarbeitungshilfsstoffe wie Gelatine, Hausenblase oder Hühnereiweiß zum Klären von Getränken.
(Quelle: proveg)

Was bringt der "Veganuary"?

Nach Angaben der Initiative "Veganuary" haben hochgerechnet etwa 25 Millionen Menschen auf der ganzen Welt den "Veganuary" im Januar 2024 genutzt und sich ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln ernährt. Viele davon sind aber auch noch danach weiter am Ball geblieben: Laut einer Umfrage der Initiative haben sich 28 Prozent der Teilnehmenden auch noch ein halbes Jahr später vegan ernährt, 80 Prozent hätten in ihrer Ernährung tierische Produkte um mindestens die Hälfte reduziert.

Die Entscheidung für den "Veganuary" - und damit für eine pflanzliche Ernährung - hat aber nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Teilnehmenden, sondern auch auf den Planeten und das Tierwohl: Wer sich vegan ernährt, trägt dazu bei, die Umwelt zu schonen und Tiere zu schützen. Eine vegane Ernährung benötigt weniger Ressourcen wie etwa Wasser und Land und hat eine geringere CO₂-Bilanz.

Welche Auswirkungen es hätte, wenn alle Menschen vegan essen würden, lest ihr hier 👇

Ist veganes Essen wirklich so gesund?

Generell gilt: Je pflanzenbasierter wir uns ernähren, also je mehr Obst, Gemüse, Getreide - und je weniger tierische Produkte - desto gesünder ist das für uns. Wer sich allerdings komplett vegan ernähren möchte, sollte darauf achten, dass er oder sie trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird.

Vitamin 12 haben viele Veganer ohnehin schon im Blick. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erwähnt noch Jod, Protein, langkettige Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Vitamin B2, Calcium, Eisen, Zink, Selen und neuerdings auch Vitamin A. Für Schwangere und Kinder rät die DGE nicht grundsätzlich von einer veganen Ernährung ab, empfiehlt sie aber auch nicht wirklich.

Kritisch sehen einige Experten auch manche Fleischersatzprodukte wie Sojaschnitzel oder Brotaufstriche. Vor allem, wenn sie stark verarbeitet sind, viel Fett oder Zucker zugefügt wurde.

Macht sich der "Veganuary" auch im Handel bemerkbar?

Ja, genau wie der "Dry January" beim Alkoholabsatz wirkt sich auch der "Veganuray" spürbar auf den Absatz von Fleisch zum Jahresbeginn aus. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach wurde zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 etwa 30 Prozent weniger Fleisch verkauft. Im Vergleich zum Jahresschnitt 2023 lag der Fleischverkauf im Januar vergangenen Jahres um mehr als zwölf Prozent niedriger.

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