Ein Monteur steht vor einer technischen Anlage zur Wasserstoffgewinnung

Saarland Beteiligte sollen Wasserstoff-Strategie weiterentwickeln

Stand: 03.09.2024 19:22 Uhr

Die Wirtschaft im Saarland soll klimaneutral werden. Die dafür nötige Versorgung mit ausreichend Wasserstoff ist eine Mammutaufgabe. Wie sie gelingen kann, darüber sollen die beteiligten Stellen im Saarland gemeinsam beraten.

mit Informationen von Marco Karp

Die saarländische Landesregierung will mit einem umfassenden Beteiligungsprozess sicherstellen, dass der Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur im Saarland bedarfsgerecht funktioniert. Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen sollen gemeinsam herausfinden, was die Unternehmen selbst tun können, und wo die Landesregierung sie unterstützen kann, teilte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) am Dienstag in der Landespressekonferenz mit.

Den Auftakt macht am Dienstagabend eine Veranstaltung mit rund 130 Vertreterinnen und Vertretern der Wasserstoffwirtschaft in Saarbrücken.

Erst regionales Netzwerk, dann Anschluss an Bund

Geklärt werden soll unter anderem, wie viel Wasserstoff gebraucht wird, wo er herkommen soll, wie er verteilt wird und wie passende Fachkräfte gesichert werden können. Ab März 2025 soll dann ein Gesamtentwurf stehen und die Wasserstoffstrategie des Landes fortgeschrieben werden.

Klar ist bereits: Bis 2027 soll die großindustrielle Produktion von grünem Wasserstoff im hohen Megawattbereich etabliert sein, um die saarländische Stahlindustrie mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Dafür wird ein regionales Netzwerk aufgebaut.

Nach 2030 soll dann der Anschluss an das Wasserstoffkernnetz des Bundes erfolgen, über das auch eine breitere Masse an Unternehmen mit Energie versorgt werden kann.

Streitfall Carling

Von der Opposition gab es am Tag zuvor schwere Kritik an der Wasserstoffstrategie der Landesregierung. Laut dem stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Roland Theis setzt sich die Landesregierung zu wenig dafür ein, dass im französischen Carling ab 2026 Wasserstoff produziert werden könne, wovon auch das Saarland profitieren könne.

Darauf angesprochen, verwies Wirtschaftsminister Barke auf regelmäßige Gespräche mit den französischen Partnern. Außerdem fände am 21. November ein Treffen zwischen Unternehmensvertretern aus dem Saarland und der französischen Regierung in Paris statt.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 03.09.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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