Saarland Im Nordsaarland entlaufener Wolfhund wieder eingefangen
Gleich mehrfach sind im Nordsaarland am Wochenende Fotos und Videos eines vermeintlichen Wolfes gemacht und in den sozialen Netzwerken gepostet worden. Jetzt haben Experten bestätigt: Dabei handelt es sich um einen entlaufenen Wolfhund. Am Montagabend konnte er eingefangen werden.
Die vermeintlichen Wolfsaufnahmen waren am Wochenende am Bostalsee, in Winterbach, Oberthal und auf einer Landstraße zwischen Braunshausen und Buweiler entstanden: Sie zeigten ein dem Wolf zum Verwechseln ähnliches Tier.
Am Montag haben jetzt Experten des Instituts für Wolfsmonitoring und -forschung (LUPUS) dem Umweltministerium bestätigt: Bei den unterschiedlichen Sichtungen handelt es sich jeweils um denselben Tschechoslowakischen Wolfhund.
Der Hund war am Samstag in Urexweiler als vermisst gemeldet worden, konnte am Montagmittag aber nach Angaben des Besitzers, mit dem der SR gesprochen hat, in einem Waldstück bei Kastel gefunden werden. Der Besitzer befand sich nach eigenen Angaben bei dem Hund. Am frühen Abend konnte er eingefangen werden.
Ein Sprecher der Hundeexperten des Vereins "Schnüffelhelden" sagte dem SR, der Hund sei in einem Waldgebiet zwischen Wadern-Buweiler und Wadrill gesichtet worden. Nachdem Versuche, ihn händisch einzufangen, fehlschlugen, konnte er schließlich gegen 19.00 Uhr mit einer Lebendfalle eingefangen werden.
Kreuzung aus Karpatenwolf und Schäferhund
Wolfhunde sind ursprünglich aus der Vermischung von Karpatenwölfen und Schäferhunden in der damaligen Tschechoslowakischen Republik entstanden. 1982 wurden sie national als eigenständige Rasse anerkannt. Laut dem Naturschutzbund Nabu haben sie ganz bewusst ein ähnliches Fell und eine ähnliche Größe wie Wölfe und bewegen sich zudem ähnlich. Für Laien sind sie nur schwer oder sogar gar nicht zu unterscheiden.
Echte Wölfe wurden in jüngerer Vergangenheit ebenfalls schon im Saarland gesichtet, unter anderem vor etwa zwei Monaten in Heusweiler. Ende Oktober soll das Saarland zum "Wolfspräventionsgebiet" werden. Weidetierhalter werden dann bei gerissenen Tieren entschädigt, zudem wird der Bau spezieller Schutzzäune gefördert.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 21.10.2024 berichtet.