Der giftige Grüne Knollenblätterpilz

Saarland Pilzvergiftung im Saarland: Zwei Personen haben Spenderleber transplantiert bekommen

Stand: 17.10.2024 19:32 Uhr

Im Essener Uniklinikum werden aktuell mehrere Personen mit einer schweren Pilzvergiftung behandelt – darunter auch zwei Kinder aus dem Saarland. Inzwischen haben zwei der Betroffenen eine neue Leber transplantiert bekommen, wer genau, ist im Moment unklar. Zwei Kinder warten weiter auf ein Spenderorgan.

mit Informationen von Patrick Wiermer

Nach einer schweren Pilzvergiftung haben inzwischen zwei Betroffene in Essen eine neue Leben transplantiert bekommen. Es handelt sich nach Angaben der Uniklinik um ein Kind und eine erwachsene Person. Ob darunter auch eines der Kinder aus dem Saarland ist, bleibt vorerst unklar.

Trotz der Transplantation ist der Gesundheitszustand der Betroffenen weiter kritisch. Zum genauen Zustand der Patienten macht die Klinik zum Schutz der Persönlichkeitsrechte keine Angaben. Zwei der Kinder warten außerdem weiterhin auf eine Spenderleber. Wie lange das dauern kann, ist nach einem Bericht des WDR jedoch unklar.

Verwechslung mit einem hochgiftigen Pilz

Vor einigen Tagen hatte eine Familie im Saarland offenbar einen Speisepilz mit dem hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz verwechselt. Nach dem Konsum traten die typischen Vergiftungssymptome wie starke Übelkeit und Bauchschmerzen auf. In der Folge wurde die Familie mit heftigen Bauchschmerzen zunächst in das Winterbergklinikum nach Saarbrücken gebracht. Zuvor hatte die Saarbrücker Zeitung darüber berichtet.

Wegen akuten Leberversagens sind dann zwei Kinder nach Essen an das Lebertransplantationszentrum verlegt worden. Die Universitätsmedizin Essen gehört zu einem der wenigen Lebertransplantationszentren in Deutschland. Auch die Eltern der Kinder befinden sich in einer Spezialklinik. In Essen wurden die Kinder zusammen mit einem weiteren Kind und einem Vater behandelt.

Die Kinder sollen nach Medienberichten zwischen fünf und 15 Jahre alt sein. Die genaue Anzahl der Betroffenen wollten die Kliniken auf SR-Anfrage aus Gründen des Patientenschutzes nicht sagen. 

Erste Vergiftung dieser Saison

Trotz intensivmedizinischer Betreuung liegt die Sterberate beim Verzehr des Grünen Knollenblätterpilzes nach Angaben des Winterbergklinikums zwischen 15 und 20 Prozent. Es handelt sich um die ersten Vergiftungen in dieser Pilzsaison, mit denen das Saarbrücker Winterberg zu tun hatte.

Am Homburger Uniklinikum gab es in diesem Jahr bereits einen Fall von schwerer Pilzvergiftung. Ein Patient musste dort auf die Intensivstation. Pro Jahr werden rund zehn Menschen im Saarland mit Pilzvergiftungen in die saarländischen Krankenhäuser gebracht.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 15.10.2024 berichtet.

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