Beim Tag der Artenvielfalt 2024 wurden mehrere neue Arten entdeckt.

Saarland Naturexperten sehen Bliesaue in gutem Zustand

Stand: 21.06.2024 08:00 Uhr

Der Tag der Artenvielfalt – das ist eine Art Inventur, bei der Naturexperten an einem Wochenende im Frühling ein Gebiet im Saarland durchstreifen und untersuchen, was dort wächst fliegt und krabbelt. Bei der diesjährigen Tour durch die Bliesaue wurden einige Besonderheiten entdeckt.

Christoph Borgans / Onlinefassung: Axel Wagner

Das blaugrüne Doppelzahnmoos gehört zu den Highlights des Tags der Artenvielfalt. „Wirklich etwas Besonderes“, schwärmt Thomas Schneider von der Delattinia, der Naturforschenden Gesellschaft des Saarlandes, die die Funde ausgewertet hat. Denn das Moos sei „extrem selten“. Weniger als 30 Fundorte sind in Deutschland bekannt.

Schmetterling seit 40 Jahren nicht mehr gesehen

Auch das Braunauge war eine Überraschung in der Bliesaue. Dieser Schmetterling nämlich ist seit Ende der 70er Jahre nicht mehr im Landkreis St. Wendel gesehen worden. Ein Nachtfalter mit dem sperrigen Namen „Südlicher Breitgesäumter Zwergspanner“ ist sogar zum ersten Mal überhaupt dort gesichtet worden.

Da die meisten Experten ehrenamtlich arbeiten, sind noch nicht alle Funde ausgewertet. So manche Käferart kann auch erst unter dem Mikroskop fehlerfrei bestimmt werden.

Signalkrebs breitet sich in der Blies aus

Insgesamt sei die Delattinia mit dem Ergebnis zufrieden, sagt Schneider. Die Bliesaue sei ein intakter Lebensraum, das habe sich auch in den Funden gezeigt.

Für die Blies selbst gelte das allerdings weniger. Dort hat sich der Signalkrebs breitgemacht, der aus Nordamerika eingewandert ist und den heimischen Edelkrebs verdrängt hat.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau vom 21.06.2024 berichtet.

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