Das Hörfunk-Gebäude des SR mit dem Funkmast im Vordergrund

Saarland Rundfunkrat genehmigt Wirtschaftsplan 2025 des SR

Stand: 02.12.2024 17:15 Uhr

Der Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks (SR) hat am Montag den Wirtschaftsplan des Senders für das Jahr 2025 einstimmig genehmigt. Der SR will künftig noch stärker die digitale Transformation voranbringen, unter anderem mit smarter Produktionstechnik.

Im Ergebnis plant der SR für das Geschäftsjahr 2025 mit Erträgen von 142,0 Millionen Euro und Aufwendungen von 143,2 Millionen Euro und rechnet mit einem Defizit von 1,2 Millionen Euro. Die Grundlage zur Erstellung des Wirtschaftsplans bildet die Einhaltung des verfassungsrechtlich verankerten Rechts auf auskömmliche Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Daher setzt der SR, ebenso wie andere ARD-Landesrundfunkanstalten, auf die Umsetzung der von der KEF empfohlenen Beitragsanpassung auf 18,94 Euro pro Haushalt. Die Finanzordnung des SR steht dieser Planung nicht entgegen.

Einsparungen besonders im investiven Bereich

„Der Rundfunkrat unterstützt die Finanzplanung des SR in außergewöhnlich schwierigen Zeiten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Allgemeinen und den SR im Besonderen“, erklärte der Vorsitzende des Rundfunkrates, Dr. Thomas Jakobs.

Da auch bei einer perspektivisch positiven Annahme der KEF-Beitragsempfehlung die jährliche Steigerungsrate von 0,8 Prozent pro Jahr deutlich unter der Kostensteigerungsrate liegt, hat das SR-Direktorium bereits pro-aktiv im Sommer einen Strategie- und Maßnahmenplan entwickelt.

Dieser sieht zunächst Einsparungen insbesondere im investiven Bereich sowie bei Personal- und Sachaufwendungen vor. Auch beim bisherigen linearen Programmangebot wurden Einsparpotenziale ermittelt und Umschichtungsmöglichkeiten für non-lineare Angebote identifiziert. 

Digitaler Transformationsprozess mit smarter Produktion

Michael Burkert, Vorsitzender des Verwaltungsrates des Saarländischen Rundfunks, sagte: „Die frühe und vorausschauende Wirtschaftsplanung des Intendanten sichert die Handlungsfähigkeit und das Programmangebot des SR ab. Der Verwaltungsrat legt Wert darauf, dass die notwendigen Entwicklungsmöglichkeiten im Programm des SR durch die geplanten Mittel gewährleistet werden können. Deshalb hat der Verwaltungsrat dem Wirtschaftsplan für das Jahr 2025 zugestimmt.“

Mit dem Wirtschaftsplan 2025 verfestigt der SR den von Intendant Martin Grasmück mit seinem Amtsbeginn eingeleiteten digitalen Transformationsprozess als strategisches Grundgerüst. Schwerpunkt bildet die SR-Digitalstrategie, die fußend auf einer non-linearen Portfolio- und maßgeschneiderten Markenstrategie sowie smarten Produktionsmethoden den Saarländischen Rundfunk auch in Zukunft als führenden crossmedialen Medienplayer im Saarland festigen soll.

Ziel ist es, mit Investitionen und Umschichtungen in innovative, zielgruppengerechte digitale Formate und non-linearen Content auch neue, jüngere Zielgruppen zu erreichen und einer gesamten gesellschaftlichen Bandbreite – wie im gesetzlichen Auftrag verankert – ein qualitativ hochwertiges, seriöses und ansprechendes Programmangebot zu unterbreiten.

Stabile Zukunftsperspektive für den SR

„Ich danke unseren Gremien für das Vertrauen und den Rückhalt für unseren Wirtschaftsplan in einer sehr schwierigen finanziellen Situation mit vielen Unwägbarkeiten. Der SR hat sich durch die erfolgreiche Umsetzung der bereits 2021 begonnenen Digitalstrategie auf die Veränderung im Mediennutzungsverhalten umfassend vorbereitet. Das aufgesetzte Strategie- und Maßnahmenpaket verschafft uns zusätzliche Handlungsoptionen: Es sichert dem SR eine stabile Zukunftsperspektive und den Saarländerinnen und Saarländern eine gewohnt zuverlässige regionale Berichterstattung über alle Ausspielwege hinweg“, sagte SR-Intendant Martin Grasmück.

Mitte November hatten ARD und ZDF eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, da die von der KEF ab 01.01.2025 empfohlene Beitragsanpassung nicht mehr rechtzeitig vollzogen werden kann. Die zuständigen Bundesländer hatten bislang keinen Finanzierungsstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorgelegt.