Saarland Saar-Kommunen setzen weiter auf Demografie-Software Polyteia
Demografische Daten schneller und einfacher auswerten und daraus Prognosen erstellen – dazu nutzen Wadgassen und viele weitere Kommunen im Saarland die Berliner Software Polyteia. Mit den Ergebnissen sind sie durchweg zufrieden, und der Ego Saar will die Nutzung weiter ausbauen.
Wenn Kita-Plätze fehlen, ist das für eine Gemeinde ein großes Problem. Bei Schulplätzen, Wohnraum oder anderen kommunalen Angeboten sieht das nicht anders aus. Um sich hier besser vorbereiten zu können, hatten die Gemeinde Wadgassen und weitere Kommunen vor einigen Jahren zusammen mit dem Verband Ego Saar, der digitale Dienstleistungen für Kommunen bereitstellt, zuletzt aber in die Kritik geraten war, eine Neuerung eingeführt: die Demografie-Software Polyteia.
Wadgassen: erfolgreiches Hilfsmittel
Das Programm greift auf die Daten des Einwohnermeldeamtes zurück, kann daraus aber anders als die Behörde quasi auf Knopfdruck eine direkte Prognose erstellen.
Die Erfahrungen mit der Software sind in Wadgassen durchweg positiv. „Besonders im Bereich Bildung und hier insbesondere bei der Planung von Kita-Betreuungsplätzen hat sich das System als erfolgreiches Hilfsmittel erwiesen“, teilte die Gemeinde auf SR-Anfrage mit.
Prognosen für Kitaplätze und Kursangebote
„Die Plattform ermöglicht es, frühzeitig auf demografische Entwicklungen zu reagieren. So konnte die Gemeinde beispielsweise auf Basis der Geburtenraten rechtzeitig Maßnahmen einleiten und den Ausbau von Kita-Kapazitäten vorausschauend planen und umsetzen.“
Außerdem habe sich Polyteia auch bei der Aufnahme von Geflüchteten bewährt. So hätten Sprachkurse und andere Integrations- und Hilfsmaßnahmen frühzeitig geplant werden können. Wadgassen will mit der Software auf jeden Fall weiterarbeiten.
Ausbau im Gesundheitswesen geplant
Auch beim Ego Saar ist man mit dem Projekt zufrieden. Die Plattform stehe allen Kommunalverwaltungen und der Landesregierung zur Verfügung und werde auch landesweit genutzt.
Künftig soll Polyteia laut Ego Saar auch in den Gesundheitsämtern Einzug halten. Dort soll die Software für die Sozialplanung und die Auswertung von Finanz- und Haushaltsdaten genutzt werden.
Hintergrund
Polyteia ist ein 2018 in Berlin gegründetes Unternehmen. Seine gleichnamige Software soll es Behörden ermöglichen, öffentliche Daten besser für sich nutzen zu können. Zu den Kunden gehören neben dem Saarland auch die Berliner Senatsverwaltung und die Stadt Solingen.