Saarland Schlechte Noten für Flüsse und Bäche – auch im Saarland

Stand: 21.10.2024 20:23 Uhr

Den Gewässern in Deutschland geht es nicht gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Uni Duisburg-Essen im Auftrag der ARD von 30 Flüssen in Deutschland. Aus dem Saarland wurden die Theel und der Etzelbach untersucht. Auch hier ist der Zustand nicht optimal.

mit Informationen von Lea Kiehlneker und Frauke Feldmann

Besonders schlecht hat in einer Untersuchung zum Zustand der Flüsse in Deutschland die Theel in Theley abgeschnitten. Ihr ökologischer Zustand erhielt von der Universität Duisburg-Essen die schlechteste Note fünf. Der Etzelbach bei Nalbach ist mit einer drei im Mittelfeld der Auswertung gelandet.

Die Wissenschaftler hatten anhand von DNA-Spuren untersucht, welche Lebewesen es in den Gewässern gibt. In der Theel waren das beispielsweise die Wanderratte und der Schlammröhrenwurm. Beides sind Arten, die viel Dreck im Wasser aushalten.

Abwässer in der Theel

Hauptgrund für das schlechte Ergebnis sind laut den Forschern Abwässer in der Theel. Von der Gemeinde Tholey und dem saarländischen Umweltministerium heißt es dazu, dass bereits Maßnahmen ergriffen wurden und auch weiterhin geplant sind, um die Situation zu verbessern. Gerade bei Starkregen ließen sich Abwässer in den Flüssen aber nicht vermeiden.

Hinzu kommt dass die Proben Anfang Juni und damit nur wenige Zeit nach dem Pfingsthochwasser im Saarland genommen wurden. Der Kontrollabschnitt befand sich offenbar direkt hinter einem Regenüberlauf des Entsorgungsverbandes Saar (EVS). Dennoch will der EVS handeln.

"Die beiden vorhandenen Regenüberläufe des EVS sind beide genehmigt, das heißt also, aus rechtlicher Sicht in Ordnung. Trotzdem wird der EVS die Situation verbessern, indem er vom Schulzentrum etwa 640 Meter Kanal neu baut - mit dem Ziel, dass mehr Wasser in Richtung der Kläranlage abgeleitet wird und somit weniger Wasser in den Bach abgeschlagen wird bei Regenereignissen", so Ralf Hasselbach, Leiter EVS-Planungsabteilung.

Diese Sanierung sei bereits im Wirtschaftsplan hinterlegt und soll rund zwei Millionen Euro kosten. Der Zeitpunkt sei aber noch unklar, da man für die Planung über viele Privatgrundstücke müsse.

Kanal soll umfangreich erneuert werden

Auch die Gemeinde zeigt sich unglücklich über das Messdatum, man plane bereits eine umfangreiche Kanalneubau-Maßnahme in der Ortslage von Theley. "Das heißt, dass dort Kanäle größer dimensioniert werden, dass zusätzliche Regenüberläufe bzw. Rückhaltungen gebaut werden, damit das Wasser, gerade wenn es stark regnet, eben nicht mehr abgeschlagen werden muss", so Bürgermeister Andreas Maldener (CDU). .

Es gebe dort auch Möglichkeiten, Schwebestoffwände einzubauen, die zusätzlich verhinderten, dass das, was nicht ins Wasser gehöre, nicht in die Flüsse komme. "Ich glaube, mit der Maßnahme, die im nächsten Jahr beginnen soll, in dem ersten Bauabschnitt, werden wir schon eine merkliche Verbesserung erzielen."

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 21.10.2024 berichtet.

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Die Theleyer Theel auf dem Prüfstand

Der kleine Bach, der durch Theley fließt, stinkt und ist voller Unrat. Am 13. Juni waren zwei Expertinnen vor Ort, um Wasserproben zu entnehmen. Ein besorgter Anwohner hatte die Theel für die ARD-Mitmachaktion #unsereFlüsse vorgeschlagen. Die Verantwortlichen vor Ort sehen keine Mängel bei der Infrastrukter.

Und der Müll hängt in den Bäumen

Etwa einen Monat nach dem gewaltigen Hochwasser im Saarland, ist vielerorts davon nichts mehr zu sehen. Der Sperrmüll aus den überfluteten Kellern ist abtransportiert, die Sandsäcke weggeräumt. Aber bei den Überflutungen wurde auch viel Unrat freigesetzt, der sich jetzt an den Bächen und Flüssen wiederfindet. So zum Beispiel am Ufer der Saar. Doch niemand scheint hier anpacken zu wollen.

Wasserlinsen - nicht nur eine Plage

Im Sommer kann man ihn oft auf stehenden Gewässern beobachten: den grünen Teppich aus Wasserlinsen. In diesem Jahr zum Beispiel auf dem Saar-Altarm in Saarlouis. Die Stadt gibt jedoch Entwarnung: Wasserlinsen sind kein Problem. Sie können sogar gegessen werden.

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Je höher das Thermometer klettert, um so größer die Lust, ins kühle Nass zu springen. Doch nicht jeden zieht es dann ins Freibad. Ein erfrischendes Bad in Fluss oder Weiher ist im Saarland zwar prinzipiell möglich, doch es gibt deutliche Risiken.

Losheimer Stausee wird engmaschiger kontrolliert

Bislang sind in diesem Jahr noch keine Blaualgen in saarländischen Gewässern registriert worden. Die Wasserqualität ist gut. Weil aber in Losheim ein leicht erhöhter Anteil des Farbstoffs Chlorophyll-a festgestellt wurde, steht der dortige Stausee unter verschärfter Beobachtung.

Quelle: SR