Regierung verlängert Reisewarnung Reisen in 160 Staaten bleibt riskant
Die Bundesregierung will offenbar weiter vor Reisen in mehr als 160 Länder der Erde warnen. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios soll ein Kriterienkatalog aber Ausnahmen ermöglichen.
Die Bundesregierung will die Reisewarnung für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängern. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios will das Kabinett heute einen entsprechenden Beschluss fassen.
Ausnahmen sollen aber möglich sein. Sie sollen mithilfe eines Beurteilungs-Verfahrens getroffen werden, welches Kriterien für mögliche Lockerungen beinhaltet.
Kriterienliste soll Reisende schützen
Dazu gehört beispielsweise das Ausmaß des Infektionsgeschehens, die Leistungsfähigkeit des jeweiligen staatlichen Gesundheitssystems, aber auch die Frage, wie verlässlich von Staaten genannte Daten sind.
In der vergangenen Woche hatte das Bundeskabinett beschlossen, die Reisewarnung am 15. Juni für 31 europäische Länder aufzuheben. Dazu zählen die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union und das aus der EU ausgetretene Großbritannien. Außerdem die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein.
Reisen in Europa weitgehend möglich
Für 29 Länder erfolgt die Aufhebung am 15. Juni, für Spanien und Norwegen erst später, weil dort noch Einreisesperren gelten. Für diese Länder wird es künftig nur noch sogenannte Reisehinweise geben. Darin wird dann über die landesspezifischen Risiken informiert. Das kann auch bedeuten, dass von touristischen Reisen abgeraten wird.
Außenminister Heiko Maas hatte am 17. März nach Ausbruch der Corona-Pandemie eine Reisewarnung für Touristen für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde nur bei einer Gefahr für Leib und Leben etwa in Kriegsgebieten vor Reisen gewarnt und damit eine kostenlose Stornierung ermöglicht.