Studie des Verkehrsministeriums Großes Potenzial für Solaranlagen an Autobahnen
Links und rechts neben Autobahnen könnten an vielen Stellen Solaranlagen stehen. Das sagt eine Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums. Ein entsprechendes Gesetz dafür gibt es schon.
Für den Ausbau Erneuerbaren Energien braucht es Flächen - schließlich müssen Windräder und Solaranlagen irgendwo stehen. Schon länger wird deshalb darüber nachgedacht, auf Photovoltaik-Anlagen entlang von Autobahnen zu bauen. Das Potenzial dafür ist offenbar groß. Das sagt zumindest eine Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums.
Demnach gibt es rund 250.000 potenziell geeignete Flächen für die solare Energiegewinnung an den Bundesfernstraßen. Insgesamt könnten dort über 50 Gigawatt Leistung installiert werden. Zum Vergleich: Derzeit sind in Deutschland insgesamt um die 90 Gigawatt in Betrieb. Sie decken etwa elf Prozent des Stromverbrauchs ab. Die alleinige Lösung wären Solaranlagen an Autobahnen also nicht - aber ein Baustein.
Gesetzliche Voraussetzungen wurden geschaffen
Schon im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung einen schnelleren Ausbau möglich gemacht. Das "Genehmigungsbeschleunigungsgesetz" sieht vor, dass Photovoltaik-Anlagen beim Bau oder der Änderung von Autobahnen mit gebaut werden können.
Laut der neuen Studie entfällt das größte Potenzial auf die Flächen neben den insgesamt rund 50.000 Kilometern Fernstraßen. Von 24 bis 48 Gigawatt ist die Rede. An Lärmschutzwänden- und -wällen könnten bis zu 4,8 Gigawatt und an Parkplätzen bis zu 1,2 Gigawatt installiert werden.
Kataster soll erstellt werden
Staatssekretärin Susanne Henckel sagte, bei der Planung des Neu- und Ausbaus von Autobahnen solle künftig immer geprüft werden, inwieweit die zugehörigen Flächen für Photovoltaik-Anlagen genutzt werden könnten.
Für die praktische Anwendung des "Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes" sollten nun gemeinsam mit der bundeseigenen Autobahngesellschaft nächste Schritte eingeleitet werden. So soll ein bundesweites Kataster erstellt werden.