Long-Covid-Patienten Im Schnitt drei Monate krank
Über Long Covid wissen die Ärzte bisher noch nicht viel. Wie die Techniker Krankenkasse nun berichtet, waren Menschen mit den langfristigen Folgen einer Corona-Infektion 2021 im Schnitt mehr als 100 Tage krankgeschrieben.
Menschen, die an den Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung leiden, sind nach einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) lange Zeit arbeitsunfähig. Männer und Frauen, die im Jahr 2020 an Covid-19 erkrankten und im Anschluss Symptome von Long-Covid entwickelten, waren 2021 demnach mehr als 100 Tage krankgeschrieben. Durchschnittlich hätten Arbeitnehmer jährlich rund 15 Fehltage.
Bereits Long-Covid-Betroffene mit leichtem Krankheitsverlauf waren 2021 durchschnittlich 90 Tage arbeitsunfähig gemeldet. Long-Covid-Betroffene, die wegen ihrer Corona-Infektion mehr als sieben Tage im Krankenhaus lagen, waren im darauffolgenden Jahr im Schnitt 168 Tage krank geschrieben. Bei Menschen, die im Krankenhaus beatmet werden mussten, waren es sogar durchschnittlich 190 Tage. Über alle Krankheitsstufen hinweg lag der Schnitt laut Kassenreport bei 105 Tagen.
"Hohe Dunkelziffer" wahrscheinlich
Demnach litten rund ein Prozent der Patienten, die an Corona erkrankt sind, an Post-Covid-Symptomen. Dieser Anteil sei relativ gering, erklärte TK-Chef Jens Baas. Es sei aber "zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer" auszugehen, auch weil wegen des vielfältigen Krankheitsbilds häufig nicht nur der erst seit November 2020 zur Verfügung stehende Diagnoseschlüssel für Post Covid genutzt werde.
Häufige Beschwerden seien starke Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, extreme Müdigkeit, Atemnot bis hin zu Muskel- und Gliederschmerzen. Auch Menschen mit einem ursprünglich leichten Verlauf einer Corona-Infektion können davon betroffen sein. Noch Wochen und Monate nach einer Corona-Erkrankung könnten gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen, heißt es. "Wer von Long-Covid betroffen ist, hat lange mit dieser Krankheit - die uns noch viele Rätsel aufgibt - zu tun", sagt der Baas.
Grundlage der Untersuchung waren die Daten von fast 4,3 Millionen TK-versicherten Erwerbspersonen zwischen 15 und 64 Jahren.