Benjamin Netanyahu
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Krieg in Nahost ++ Netanyahu verärgert Vermittler ++

Stand: 08.07.2024 05:44 Uhr

Mit dem Beharren auf seine Kriegsziele hat Israels Ministerpräsident Netanyahu Verärgerung bei den Vermittlern ausgelöst. Die Hisbollah greift israelische Überwachungsanlagen in den Golanhöhen an. Die Entwicklungen im Liveblog.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu fordert kurz vor der Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen über ein Geiselabkommen im Gaza-Krieg als Bedingung das Recht zur Fortsetzung der Kämpfe gegen die Hamas ein. "Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen, bis alle Kriegsziele erreicht sind", heißt es in einer Liste an Bedingungen, die das Büro des Ministerpräsidenten veröffentlichte.

Netanyahus Erklärung löste laut Medienberichten Verärgerung aus. Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge sollen diese Woche in Kairo weitergehen. Netanyahus Äußerungen vschadeten diesen Bemühungen, zitierte die "Times of Israel" einen namentlich nicht genannten ranghohen Vertreter der Vermittler.

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Israels Ministerpräsident Netanyahu beharrt auf seine Kriegsziele und hat Verärgerung bei den Vermittlern ausgelöst.

Die vom Iran unterstützte militante Hisbollah-Miliz hat einen Drohnenangriff auf ein wichtiges israelisches Überwachungszentrum auf dem Berg Hermon in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen verübt.

Es sei der erste Angriff dieser Art seit Beginn der Kampfhandlungen mit Israel am 8. Oktober, einen Tag nach dem Angriff der palästinensischen Hamas auf den Süden Israels, der den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, erklärt die Hisbollah. Die Gruppe kündigt an, ihre Operationen erst nach dem Ende des Krieges einzustellen.

Seit dem arabisch-israelischen Krieg im Oktober 1973 hat Israel auf dem Berg Hermon, der die syrische Hauptstadt überragt, umfangreiche Überwachungs-, Spionage- und Luftabwehranlagen installiert, um Syrien, Irak, Jordanien und Teile Saudi-Arabiens zu überwachen.

Bei einem neuerlichen israelischen Angriff auf eine Schule im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Katastrophenschutzes mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Opfern des Angriffs auf die Schule in der Stadt Gaza sei auch der Hamas-Vizearbeitsminister Ihab al-Ghusain, erklärte die Hamas.

Die israelische Armee erklärte, die Schule sei von Hamas-Kämpfern als Versteck und als Werkstatt zum Waffenbau genutzt worden. Der Betreiber der Schule, das Lateinische Patriarchat in Jerusalem, verurteilte den Angriff und erklärte, dort hätten hunderte Zivilisten Zuflucht vor den seit Monaten andauernden Kämpfen im Gazastreifen gesucht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

In Israel gehen die Demonstrationen für ein Geisel-Abkommen auch heute weiter. Die israelische Armee hat im Osten des Libanon ein Hisbollah-Mitglied getötet.