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Krieg in Nahost ++ Blinken: "Kreislauf der Gewalt" durchbrechen ++

Stand: 06.08.2024 03:16 Uhr

US-Außenminister Blinken hat Israel und die Hamas aufgefordert, den "Kreislauf der Gewalt" zu durchbrechen. Palästinenserpräsident Abbas wirft Israel vor, den Krieg zu verlängern. Die Entwicklungen im Liveblog.

  • Blinken fordert Ende der Gewaltspirale

Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben keine konkreten Hinweise auf einen möglichen Zeitpunkt eines potenziellen iranischen Angriffs auf Israel. Das Nationale Sicherheitsteam habe Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris darüber informiert, dass der Zeitpunkt eines möglichen Angriffs des Iran und der Hisbollah auf Israel ungewiss sei, teilt das US-Präsidialamt mit.

In einem Briefing seien Biden und Harris über die Lage im Nahen Osten informiert worden, einschließlich der Bedrohungen Israels und der US-Streitkräfte durch den Iran und seine Verbündeten. Auch der Angriff auf den irakischen Luftwaffenstützpunkt Ain al-Asad und mögliche Reaktionen darauf seien Thema gewesen.

Die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Hanijeh zielt nach den Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas darauf ab, den Konflikt im Gazastreifen zu verlängern und die Gespräche zur Lösung der Krise zu erschweren. "Es besteht kein Zweifel, dass die Ermordung von Herrn Hanijeh das Ziel hat, den Krieg zu verlängern und sein Ausmaß auszuweiten", zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Abbas.

"Dies wird sich negativ auf die laufenden Verhandlungen über ein Ende der Aggression und den Rückzug der israelischen Truppen aus Gaza auswirken", erklärte Abbas. Er bezeichnete die Tat als "feigen Akt" und "gefährliche Entwicklung in der israelischen Politik". Abbas fordert Israel auf, seine aggressiven Handlungen gegen das palästinensische Volk einzustellen, das Völkerrecht zu respektieren und die arabische Friedensinitiative umzusetzen. Er fordert einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand sowie den Rückzug aus dem Gazastreifen.

Bei einer israelischen Militäraktion in der Stadt Akaba im besetzten Westjordanland sind am frühen Dienstagmorgen mindestens vier Palästinenser ums Leben gekommen. Sieben weitere Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilt. Unter den Toten seien ein 36-jähriger Mann, zwei 19-Jährige und ein 14-jähriger Junge.

Nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa stürmten zunächst Spezialeinheiten der israelischen Armee die Stadt und umstellten ein Haus, gefolgt von Militärfahrzeugen der Besatzung, die scharfe Munition abfeuerten. Von israelischer Seite liegt zunächst keine Stellungnahme zu dem Vorfall vor.

Die USA arbeiten laut Außenminister Antony Blinken "rund um die Uhr" daran, eine Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Blinken forderte Israel und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas am Montag auf, "diesen Kreislauf der Gewalt" durch einen Waffenruhe zu durchbrechen. Bei einem Treffen mit der australischen Außenministerin Penny Wong sagte Blinken, dass eine Eskalation "nur zu mehr Konflikt, mehr Gewalt und mehr Unsicherheit führen würde". Es gebe eine "sehr einfache Botschaft - alle Parteien müssen von einer Eskalation Abstand nehmen", sagte Blinken weiter.

Eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas "wird Möglichkeiten für eine dauerhafte Ruhe eröffnen, nicht nur im Gazastreifen selbst, sondern auch in anderen Gebieten, in denen sich der Konflikt ausbreiten könnte". Er betonte: "Es ist dringend notwendig, dass alle Parteien in den kommenden Stunden und Tagen die richtigen Entscheidungen treffen."