Israelische Flagge
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Krieg in Nahost ++ Hisbollah droht mit verstärkten Attacken ++

Stand: 09.10.2024 01:13 Uhr

Die Hisbollah hat Israel mit verstärkten Attacken gedroht, sollte Israel weiterhin den Libanon angreifen. Im Libanon sind nach Behördenangaben am Dienstag mindestens 36 Menschen durch die israelische Armee getötet worden. Die aktuellen Entwicklungen im Liveblog.

Für Israel ist ein Angriff auf iranische Atomanlagen von strategischem Interesse, sagt ARD-Korrespondentin Katharina Willinger in Teheran. Denn das Land fühle sich von dem iranischen Atomprogramm bedroht.

Ein solcher Angriff wäre jedoch sehr aufwendig, da die Anlagen unterirdisch seien. Sie befänden sich im Zentraliran und seien wohl sehr gut geschützt. Eine Gefahr bestünde auch darin, dass der Iran im Falle eines erfolglosen Angriffs sein Atomprogramm wohl noch schneller voran treiben werde.

Katharina Willinger, ARD Istanbul, zzt. Teheran, zu möglichen Angriffszielen Israels im Iran

tagesthemen, 08.10.2024 22:15 Uhr

Der Iran versuche zurzeit, durch Drohungen mit einem Gegenschlag Druck auf Vermittler aufzubauen, damit diese Israel von einem solchen Angriff abhalten, erklärt Willinger. Dabei müsse man sich fragen, wie viel Einfluss die US-Regierung unter Präsident Joe Biden auf die israelische Regierung habe - Biden habe schließlich schon betont, dass er einen solchen Angriff nicht unterstützen würde. Zugleich mache der Iran Druck auf arabische Staaten der Region, den Luftraum für einen israelischen Angriff nicht freizugeben.

Die Hisbollah hat Israel mit verstärkten Attacken gedroht, sollte Israel weiterhin den Libanon angreifen. "Die zunehmenden Angriffe des israelischen Feindes" bedeuteten, dass die israelische Stadt "Haifa und andere Orte genauso häufig von unseren Raketen angegriffen werden wie Kirjat Schmona, Metula" und andere Orte, erklärte die Miliz. Kirjat Schmona und Metula liegen im Norden Israels an der Grenze zum Libanon.

Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, dass 85 Geschosse aus dem Libanon auf Nordisrael, einschließlich Haifa, abgefeuert worden seien.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind am Dienstag nach Behördenangaben mindestens 36 Menschen getötet worden. 150 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Damit seien seit Ausbruch der Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär vor einem Jahr mindestens 2.119 Menschen getötet und 10.019 weitere verletzt worden, teilten Behörden mit. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.

Allein am Dienstag registrierte der Notfallausschuss der geschäftsführenden Regierung insgesamt 137 israelische Luftangriffe im Libanon. 

Davor hatte die israelische Armee mitgeteilt, insgesamt seien am Dienstag 180 Geschosse aus dem Libanon registriert worden, die auf Ziele im Norden Israels und vor allem in Haifa gerichtet gewesen seien. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, einige aber auch in Vororten der wichtigsten Hafenstadt Israels eingeschlagen. Eine Frau in Haifa wurde leicht verletzt.

Israel hat nach Angaben syrischer Medien ein Gebäude in Damaskus angegriffen. Es soll Tote und Verletzte geben. Norwegen erhöhte wegen der Lage im Nahen Osten seine Terrorwarnstufe auf das zweithöchste Niveau. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.