Israelische Flagge
liveblog

Krieg in Nahost ++ Dutzende Tote bei israelischem Luftangriff ++

Stand: 27.07.2024 14:22 Uhr

Israel hat nach Angaben des Militärs eine Schule angegriffen, um eine Kommandozentrale der Hamas zu zerstören. Es soll erneut viele Tote geben. Gespräche für ein Abkommen gehen in Rom weiter. Die Entwicklungen im Liveblog.

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 30 Palästinenser seien getötet und weitere 100 verletzt worden, als das Gebäude in Deir al-Balah im mittleren Gazastreifen getroffen worden sei, teilte das von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. In dem Bau soll ein improvisiertes Feldspital untergebracht gewesen sein. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das israelische Militär gab bekannt, dass es einen Luftangriff auf die Chadidscha-Schule in Deir al-Balah durchgeführt habe, um eine darin befindliche Kommandozentrale der Hamas zu zerstören. Die Hamas habe das Gebäude genutzt, um Angriffe auf israelische Truppen zu koordinieren und Waffen zu verstecken.

Als Reaktion auf Raketenbeschuss aus Chan Junis im Gazastreifen hat das israelische Militär die Evakuierung der Gegend angeordnet. Das Militär sagte am Samstag zur Begründung, es plane einen Einsatz gegen Hamas-Kämpfer in Chan Junis. Betroffen waren auch Teile des Zeltlagers Muwassi, wo Tausende Palästinenserinnen und Palästinenser Schutz gesucht haben.

Israel berichtete, aus der Gegend habe es Raketenbeschuss gegeben. Chan Junis gehört zu einer 60 Quadratkilometer großen sogenannten humanitären Zone. Israel hat Palästinenser während des Gaza-Kriegs aufgefordert, diese Gegend aufzusuchen. Laut israelischen Schätzungen haben dort etwa 1,8 Millionen Menschen Zuflucht gesucht.

Die USA drängen Israel zu einem raschen Abschluss eines Waffenruhe- und Geiselabkommens im Gaza-Krieg - die derzeit stockenden Verhandlungen darüber sollen am Sonntag in Rom weitergehen. "Ich hoffe, dass wir eine Einigung erzielen werden", sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu nach einem Gespräch mit Ex-US-Präsident Donald Trump. Allerdings hatte Netanyahu zuletzt zusätzliche Forderungen erhoben, so dass unklar ist, ob seine Delegation bei den indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas den nötigen Verhandlungsspielraum haben wird. 

Die USA, Katar und Ägypten vermitteln bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas. US-Präsident Joe Biden und seine Vize Kamala Harris hatten Netanyahu auf dessen US-Reise am Donnerstag bei Gesprächen zum raschen Abschluss eines Waffenruhe- und Geiselabkommens gedrängt. Die beiden Demokraten forderten Netanjahu zudem auf, mehr für den Schutz der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen zu tun.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 27. Juli 2024 um 10:08 Uhr.