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Krieg in Nahost ++ Tote bei Angriffen im Gazastreifen gemeldet ++

Stand: 07.09.2024 04:57 Uhr

Bei Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 13 Menschen getötet worden. Die USA vereitelten offenbar ein Attentat auf Juden, das um den Jahrestag des Hamas-Massakers geplant gewesen sein soll. Die Entwicklungen im Liveblog.

Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Die Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 30 Geschosse. Berichte über Verletzte gab es demnach zunächst nicht. Den Angaben zufolge griff die Armee in der Nacht mehrere Abschussrampen der proiranischen Hisbollah im Süden des Libanon an. Die Hisbollah reklamierte einen Angriff auf das Nachbarland für sich. Eine israelische Militärbasis sei mit Raketen des Typs Katjuscha angegriffen worden, teilte die Miliz mit. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas vor elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.

Bei israelischen Angriffen auf eine Schule und ein Wohnhaus im Gazastreifen sind nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mindestens 13 Menschen getötet worden. 15 weitere Personen wurden demnach dabei verletzt. Mindestens acht Todesopfer gab es in Flüchtlingszelten an der Halima al-Sa'diyya Schule in Dschabalia im Norden von Gaza, so Wafa.

Die israelische Armee teilte zuvor in einer Erklärung mit, sie habe "einen präzisen Schlag gegen Terroristen ausgeführt, die in einem Kommandozentrum der Hamas tätig waren... eingebettet in einem Komplex, der zuvor als 'Halima al-Sa'diyya' Schule im nördlichen Gazastreifen diente."

In einem weiteren Vorfall wurden Wafa zufolge fünf Palästinenser bei einem israelischen Angriff auf ein Wohngebäude im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Küstenstreifens getötet.

Karte: Gazastreifen, dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Die USA haben nach Angaben des Justizministeriums einen "Terroranschlag" auf ein Jüdisches Zentrum in New York vereitelt. Ein in Kanada lebender Pakistaner habe im Namen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) um den 7. Oktober herum einen Anschlag verüben wollen, teilte das US-Justizministerium mit. Am 7. Oktober vor einem Jahr hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas Israel attackiert. Der Großangriff löste den Krieg im Gazastreifen aus.

Der Mann habe versucht, in die USA einzureisen, "um ein Blutbad in einem Jüdischen Zentrum in New York zu verüben". Er sei am 4. September in Kanada auf Antrag der Staatsanwaltschaft von Manhattan festgenommen worden. Er stehe im Verdacht, im Namen des IS "so viele Juden wie möglich" habe ermorden wollen, erklärte US-Justizminister Merrick Garland.

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine weitere Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich in einem Gebäude im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens befunden, das zuvor als Schule gedient habe, teilte die Armee am Freitagabend mit. Terroristen hätten es zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Truppen und den Staat Israel benutzt.

Vor dem Angriff mit Präzisionsmunition sollen zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden sein, um das Risiko zu verringern, dass Zivilisten zu Schaden kommen, hieß es. Angaben zu möglichen Opfern machte das Militär nicht. Die Angaben der Armee lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Erst kürzlich hatte die Armee nach eigenen Angaben eine Kommandozentrale der Hamas in der Stadt Gaza im Norden des umkämpften Küstenstreifens angegriffen. Nach palästinensischer Darstellung war das Ziel des Bombardements ein Schulgebäude, in dem Vertriebene untergebracht gewesen sein sollen. Neun Menschen seien getötet worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die militärischen Konfrontationen zwischen der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet beider Länder dauern an. Die israelische Luftwaffe attackierte am Abend nach eigenen Angaben mehr als 15 Abschussrampen und militärische Infrastruktur der proiranischen Miliz im Süden des Libanon. 

Nach Angaben des Militärs waren einige der Abschussvorrichtungen für bevorstehende Raketenangriffe auf Israel vorbereitet. Libanesische Sicherheitskreise berichteten von Explosionen und Feuer in einem Tal im Süden. Möglicherweise sei ein Waffenlager der Hisbollah getroffen worden.

Die Vereinten Nationen setzen die Polio-Impfungen im Süden des Gazastreifens fort. In Israels Regierung gibt es neuen Streit mit den ultraorthodoxen Koalitionspartnern. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.